Sete Cidades, also vor allem der See nicht der gleichnamige Ort, gehört zu den Top Sehenswürdigkeiten der Insel. Ist auch tatsächlich super schön gelegen an der Westküste der Insel. An Aussichtspunkten mangelt es hier auch nicht.
Als wir den ersten Aussichtspunkt angesteuert sind, war uns gar nicht so richtig klar, dass sich dahinter ein Blick auf Sete Cidades verbirgt. Wir haben nur das braune Schild mit „Miradouro das Cumeeiras“ gesehen und waren neugierig, was das ist. Wir sind den Schildern gefolgt. Es ging ziemlich steil bergauf. Da wir jedoch gerade erst angekommen waren, hat es kurz gedauert bis wir den Zusammenhang herstellen konnten, wo wir jetzt hinfahren. Keine 10 Minuten später standen wir oben auf einer der Bergkuppen rund um Sete Cidades und hatten einen wunderschönen ersten Ausblick auf den See im Abendlicht.
Eine weitere Sehenswürdigkeit der Insel, hat sich aus einem gescheiterten Hotel-Projekt entwickelt. Sehenswürdigkeit ist eigentlich ein blöder Begriff für eine Hotel Ruine. Aber wenn so viele Touristen dorthin pilgern und es sogar Führungen durch das Geister-Hotel gibt, kann man eigentlich schon den Begriff „Sehenswürdigkeit“ verwenden.
1983 hat ein französisches Unternehmen das Hotel-Projekt gestartet und das 5-Sterne-Hotel Monte Palace mit mehr als 170 Betten errichtet. Doch die Bauträger aus Frankreich und Belgien gingen bankrott und so stand das Hotel erst mal mehrere Jahre bis Frühjahr 1989 leer. Dann wurde es gemeinsam mit dem Hotel Bahia Palace in Agua d’Alto eröffnet. Doch leider scheiterte auch der zweite Versuch das Hotel zum Leben zu erwecken. Nach nur einem Jahr wurde erneut Konkurs angemeldet. Heute erinnert die Ruine an ein schlechtes Tourismus Konzept und zieht wahrscheinlich mehr Touristen an als in dem einen Jahr als es noch in Betrieb war.
Wir sind natürlich auch durch das Hotel gelaufen und haben Bilder gemacht. Schon verrückt, dass man das einfach zu stehen lässt. In Deutschland würde man zumindest ein Schild vorfinden mit „Betreten auf eigene Gefahr“. Aber nicht einmal das gibt es. Schon verrückt, was in anderen Ländern alles möglich ist.
Nach der Hotelbesichtigung wollten wir die Gegend weiter erkunden. Bisher hatten wir auch noch nicht rausgefunden, wo sich der bekannte Aussichtspunkt mit dem Weg über die Bergkuppe befindet. Wir folgen also erneut einem braunen „Touristen-Schild“. Sind zunächst etwas unentschlossen, ob zu Fuß oder mit dem Auto. Sehen dann jedoch ein Taxi in die Straße einbiegen und entscheiden uns doch für das Auto. Nach ein paar Metern kommt uns die Sache schon etwas komisch vor. Allerdings gab es dann auch kein zurück mehr. Wir befanden uns tatsächlich auf einem Bergkamm, allerdings nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Dieser war ziemlich genau eine nicht befestigte Straße (dirt road) breit und links und rechts ging es steil bergab. Natürlich ohne Leitplanke. Die Straße war etwas „abgesenkt“, aber auch nicht viel. Eigentlich super schön links war das Meer zu sehen und rechts der See. Rainer weigerte sich dennoch Bilder zu machen und den Blick von der Straße zu wenden. An dieser Stelle sollte ich erwähnen: Ich bin gefahren. Es wäre also rein theoretisch möglich gewesen.
Gut, ich betete ebenfalls, dass uns kein Auto entgegen kommen möge. Aber einmal abgesehen davon, redete ich mir laufend ein, dass es nicht so schlimm sein kann, wenn doch vor uns noch das Taxi andere Touristen durch die Gegend kutschiert. Ein bisschen scary war es natürlich schon, ich glaube so 20 Minuten waren wir auch unterwegs bis wir wieder eine halbwegs normale Straße und keine Schlucht rechts und links mehr vorfanden.
Eine der außergewöhnlichsten Straßen, die ich je gefahren bin.
Ich glaube, es war ein Teil dieses Bergkammes, aber ganz sicher bin ich nicht.
Dank google kann man sich zumindest Teile der Straße nochmal anschauen. Wobei das 360 Grad Auto wohl auch nicht den Weg gefahren ist. Die Straße kann man nämlich nicht abfahren, nur punktuell auswählen.
Nach der wilden Fahrt, machten wir noch einen kurzen Stopp in dem Ort „Sete Cidades“. Haben einen Kaffee getrunken und sind dann über die Brücke zwischen den beiden Seen. Danach ging es wieder bergauf. Unterwegs noch kurz am „Lagoa Rasa“ und „Miradouro do Cerrado das Freiras“ gehalten und dann ging es ab nach Hause.
Comments are closed.