Carrapateira – ein Jahr später
Oktober 2018 // Auch wenn ich es in meinem letzten Portugal Beitrag angekündigt hab, hätte ich nicht gedacht, dass wir gar so schnell wieder kommen. Exakt in den gleichen Ort und sogar die gleiche Unterkunft.
Aber warum eigentlich nicht? Denn es war einfach super schön. Und so war es dieses Mal auch wieder. Traumhaftes Wetter, super Wellen und tolle Menschen. #zweiteHeimat
Ich hab schon lange nicht mehr so wenig Bilder gemacht wie in diesem Urlaub, aber dafür gibt es etwas mehr zu lesen als sonst.
Wir sind wieder zurück. 🙂 Seit wir das erste Mal 2012 in Portugal, Ericeira, waren, sind wir tatsächlich fast jedes Jahr einmal in dieses wunderschöne Land gefahren. Schon komisch, weil ich mich noch genau daran erinnere, wie ich zu Rainer sagte, dass wir gerne „irgendwann“ mal wieder kommen können, aber ich will eigentlich schon lieber immer in ein neues Land. Weil ich möglichst viel von der Welt sehen will. Was mir damals nicht klar war, dass man auch in ein und dem selben Land sehr viel entdecken kann. Es muss nicht jedes Mal ein komplett neues Land oder ein komplett neuer Ort sein. Man lernt einen Ort erst richtig kennen, wenn man ihn genauer erkundet. Und jedes Mal entdeckt man auch etwas neues oder eine neue Seite. Auf der anderen Seite ist es gerade, wenn man nur eine Woche Zeit hat, auch mal ganz angenehm, wenn man schon weiß, wo sich der nächste Supermarkt befindet und wo es den besten Kaffee gibt.
In diesem Urlaub stand ohnehin das Surfen im Vordergrund, da ist es definitiv von Vorteil, wenn man sich schon ein bisschen auskennt. Generell ist es aber eh Geschmacksache. Ich werde immer wieder gefragt, ob es nicht langweilig ist, wenn wir immer wieder nach Portugal fahren. Und die Antwort ist immer die gleiche: Nein! Ich liebe das Land und die Leute.
„Hitzewelle? Klimawandel?“
Es ist Oktober. Und wir sind wie gesagt nicht zum ersten Mal in Portugal. Tatsächlich waren wir auch schon oft um diese Jahreszeit hier. Da es im Oktober auch mal ein bisschen frisch werden kann, Regen und Wind sind auch mal drin. Haben wir sicherheitshalber unsere warmen Wetsuits (4.3) eingepackt. Großer Fehler! Es war noch unglaublich warm, auch das Wasser hatte mind. 20 Grad an manchen Stellen sogar deutlich mehr. Wir schwitzen uns zu Tode in unseren dicken Wetsuits, meiner hat sogar noch Fell und hält damit extra warm. Teilweise waren manche sogar in Boardshort oder Bikini surfen. Hatten wir sogar auch kurz in Erwägung gezogen, jedoch hätte uns die Sonne ohne Lycra wirklich einfach nur bodenlos verbrannt. Nach einigen Tagen „kurz vor Hitzschlag“ Gefühl, haben wir uns dann doch dazu durchgerungen einen dünnen Anzug zu kaufen. Unnötige Investition, wenn man einen daheim hat, nur mal so als Randbemerkung. Das war schon ein verrücktes Jahr. Erst frieren wir uns in Galizien den Ar*** ab, dann verbrennen wir uns auf Island das Gesicht und im Oktober in Portugal schwitzen wir uns zu Tode. Ich bin schon gespannt auf Costa Rica und was uns dort erwartet. 😉
„We made it“
Wir waren schon sehr oft am Praia do Bordeira, aber tatsächlich noch nie im Wasser. Der Strand oder besser gesagt das Wasser war nie besonders einladend, entweder waren die Wellen zu hoch oder es war zu windig. Irgendwas war immer. Sehr schade, weil es ist unglaublich schön hier.
Wie bereits erwähnt, steckt jede Reise voller Überraschungen, auch wenn man denkt, man kennt schon alles. In diesem Urlaub war Praia do Bordeira die Überraschung. Der Strand zeigte sich endlich mal von seiner sanften Seite und wir können zum ersten Mal an diesem Spot surfen. Wobei es trotz kleinem Swell noch ordentlich Strömung gab, daher sollte man hier immer genügend „Paddel-Power“ mitbringen.
„Auf Wellen-Suche“
Es kommt nicht selten vor, dass die Zeit einfach so verfliegt, weil man schon den halben Tag damit verbringt nach Wellen zu suchen. Auch diese Art der Beschäftigung kommt jedem Nicht-Surfer ziemlich komisch oder gar bescheuert vor. Aber wer erst mal angefixt ist, wird verstehen, warum man lieber 2h durch die Gegend fährt in der Hoffnung doch noch eine Welle zu finden, statt sich unter das Badevolk zu mischen. Klingt komisch, ist aber so.
Am Praia de Luz hatten wir kein Glück wie man sieht:
„Alter Bekannter“
Praia do Tonel in Sagres hat wunderschöne Steilklippen, aber in den all den Jahren sind wir keine Freunde geworden. Auch nicht in diesem Jahr. Vielleicht gebe ich ihm irgendwann nochmal eine richtige Chance 😉 Es liegt nicht an ihm, sondern an mir.
„Gekniffen“
Praia da Cabanas Velhas tatsächlich wollten wir hier immer mal surfen und waren auch schon ein paar Mal dort, aber es war nie genügend Swell da. Dieses Mal hatten wir jedoch Glück und tatsächlich lief hier was rein. Der Strand war nur doch viel felsiger als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich bin nicht besonders an Riff gewöhnt, meist surfen wir Beachbreaks. Das gibt einem als Anfänger ein sicheres Gefühl, wenn man weiß unter einem ist nur Sand, keine harten oder gar scharfen Steinplatten. Sand bin ich auch vom Beachvolleyball gewöhnt, der ist harmlos.
Doch zurück zum Thema, dieses Mal gab es die Chance am Cabanas Velhas zu surfen. Es war nicht besonders hoch, trotzdem hat mich (leider) etwas zurückgehalten. Die Steine und Steinplatten waren mir überhaupt nicht geheuer, auch weil die Wellen recht weit nach vorne liefen und man doch sicher und schnell genug „aussteigen“ musste, um nicht direkt auf den Steinen zu stranden.
So blieb ich mit meiner Kamera draußen, machte ein paar Fotos und fragte mich im Nachhinein: „hätte ich nicht doch …?!“ Aber das ist halt das Problem beim Surfen, der Kopf steht einem das ein oder andere Mal im Weg, da muss man durch. Das ist am Anfang schon ein komisches Gefühl, wenn man sich sonst in all seinen Sportarten sicher fühlt.
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