2017 gefällt mir besonders gut, denn ein Urlaub jagt den anderen. Ganz nach dem Motto „Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“. Vor gerade einmal vier Wochen waren wir noch auf den Azoren und jetzt geht es schon wieder nach Portugal.

Da wir vor allem Surfen wollen und „nur“ 9 Tage zur Verfügung haben, bietet sich die Südwest Algarve an. Hier hat man sehr gute Chancen auf Wellen und das Wetter ist in der Regel auch super. Dieses Mal war es sogar extrem gut, oder sollte ich sagen extrem heiß. Normalerweise wird es an der Westküste nicht so warm. Es hat meist angenehme 25 Grad, mal mehr mal weniger. Dieses Mal zog jedoch eine Hitzewelle über Europa und erwischte auch Portugal. Es gibt Leute, die lieben diese Hitze, also Temperaturen über 35 Grad und Nächte mit 28 Grad. Ich gehöre nicht dazu.

Trotzdem will ich mich nicht beklagen, denn das Wetter war bombastisch. Und das Wasser zum Glück kalt genug für eine Abkühlung. Soll heißen so um die 20 Grad. Daher brauchte man immer noch einen Wetsuit. Hat jemand mal bei 38 Grad im Schatten einen Wetsuit angezogen? Nein? Ich kann sagen, es ist verdammt heiß bis man vom Auto endlich im kühlen Nass ankommt.

Wir wohnten in Carrapateira, das liegt an der Westküste und der nächste Surfstrand „Praia do Amado“ ist mit dem Auto in ein paar Minuten zu erreichen. Dieses Mal hatten wir auch richtig Glück mit den Wellen und konnten einige Male direkt am Amado surfen.

Praia do Bordeira

Direkt daneben befindet sich Praia do Bordeira. Tatsächlich waren wir hier noch nie im Wasser, aber haben schon etliche Foto-Sessions hier gemacht. Also die Landschaft in allen Lichtverhältnissen abfotografiert. Dieses Mal bei Sonnenuntergang. Diese Gegend ist einfach unfassbar schön, mit der Felsküste und gleichzeitig dem endlos langen Sandstrand und natürlich der wilde Atlantik.

Carrapateira
Der kleine Ort hat sich zu einem Yoga-Hipster-Viertel für alternative, surfende Rucksacktouristen entwickelt. Eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein. Wie ich darauf komme? Im Hostel gibt es auf der Dachterrasse jeden morgen eine Yoga-Stunde. Es gibt zwei oder sogar drei Surfshops. Und in dem kleinen „Tante-Emma-Laden“ bekommt man Hafer- und Soyamilch. Das sagt eigentlich schon alles. Nicht dass ich etwas dagegen hätte. Ich kauf das Zeug auch, aber ernsthaft?! Sowas gibt es in einem kleinen Laden, der kaum größer ist als unser Wohnzimmer? Ach ja, und eines der Restaurants wirbt mit „vegan food“. Das ist eigentlich das Hauptanzeichen für die „Hipsterisierung“, denn man findet sonst kaum ein vegetarisches Gericht auf der Menükarte von portugiesischen Restaurants.

Aber das kleine Nest gefällt uns. Nicht nur wegen der Lage, sondern es ist gemütlich und die Leute sind super freundlich. Wir haben eine schöne Wohnung mit Dachterrasse, gegenüber vom „Yoga-Hostel. Und das Beste: Es gibt sehr viele Schwalben. Eine Schwalben-Familie hat sich zwar direkt über unserer Haustür eingenistet und auch entsprechend Sauerei gemacht, aber gut, wir sind im Urlaub, damit kann man leben. Was an den Schwalben generell so super ist? Sie fressen die Mücken. Selten so wenig von Mücken attackiert worden. Das war echt super!

„The big boss“ hat unser Haus bewacht 🙂

Baden
Tatsächlich sind wir in jedem Portugal Urlaub sehr viel Meer, aber ich glaube, wir waren tatsächlich noch nie baden. Ich glaube, das war das erste Mal, dass es so heiß war und dazu an manchen Stränden so wenig bis keine Wellen hatte, dass wir zur Abkühlung einfach nur baden gegangen sind.

Praia Mareta in Sagres

Meine erste richtig grüne Welle

In den neun Tagen haben wir das maximale rausgeholt aus den Wellen. Wir waren jeden Tag mindestens einmal im Wasser. Und ich mach echt Fortschritte. Bedeutet, dass ich inzwischen in jeder Session mindestens einen Take-Off schaffe und dabei nicht nach einer Sekunde wieder im Wasser lande, sondern tatsächlich fahre. Also so richtig sogar schon im Grünen. Meine erste richtig grüne Welle hatte ich am Praia do Castelejo. Ich wollte eigentlich erst gar nicht mehr mit ins Wasser, denn wir hatten schon eine längere Session hinter uns. Es war unser letzter Tag und ich war schon ziemlich ausgepowert. Dazu sahen die Wellen nicht so richtig einladend aus. Kurzfristig hab ich mich dann aber doch umentschieden und mich nochmal aufgerafft, könnte ja die letzte Möglichkeit in diesem Urlaub sein. Beste Entscheidung!!! Denn ich hatte meine längste Welle und bin nicht gleich im Weißwasser gelandet. Schwer zu beschreiben wie sich das anfühlt, aber es macht süchtig. 😉

Auf Riff Entdeckungstour

Bisher haben wir es noch keine einziges Mal nach Ponta Ruiva geschafft. Es wurde also höchste Zeit sich das Riff bekannte Riff von dem alle schwärmen mal anzuschauen. Gute Wellen gab es leider nicht, aber immerhin waren wir jetzt mal dort. Wirklich sehr schön und ich bin mir sicher, dass wir irgendwann wieder in Sagres landen und dann können wir es vielleicht auch mal surfen.

Praia do Canal

Neben Ponta Ruiva stand auch noch das Riff neben Arrifana (Praia do Canal) auf unserer Bucket-List. Die Straße hat uns schon einige Male abgeschreckt, denn wir sind ja meist mit einem Mietwagen / Kombi unterwegs und es handelt sich um eine sogenannte Dirt-Road. Was bedeutet bei Regen bleibt man leicht stecken, weil schlammig und bei trockenen Verhältnissen, kann der Untergrund nicht griffig genug werden, weil zu sandig. Beides nicht gut. Jetzt sind wir aber schon zum vierten Mal in dieser Gegend, da muss man halt irgendwann hinfahren. Ausgeschildert ist übrigens nichts, man muss grob nach Infos von Bekannten und google maps fahren. Beim ersten Mal haben wir direkt die Straße von Arrifana genommen und sind „fast“ angekommen. Zumindest standen wir schon mal auf der Klippe oben und konnten runterblicken auf den Spot. Runterfahren erschien uns aufgrund der Schräge und des Untergrunds keine gute Idee. Nach einer kleinen Studie von google maps, haben wir einen zweiten Weg ausfindig gemacht, der uns etwas näher heranführte. Dort haben wir auch einen Deutschen getroffen, der mit seinem Camper unterwegs war und uns bestätigte, dass die andere Straße nicht befahrbar ist oder zumindest nur in eine Richtung. Am Tag zuvor mussten sie wohl ein Auto abschleppen.

Surfen in Luz

Ein weiterer neuer Surfspot auf der Liste, ist Praia da Luz. Zum ersten Mal haben wir hier gute Wellen erwischt und uns direkt reingestürzt. Ein Tag später war der Spaß leider schon wieder vorbei. Das Wasser war flach wie in der Badewanne und diente nur noch zur Abkühlung.

Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten. Es war ein super Surftrip mit super Wellen.

„Wir kommen wieder“

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