Nicoya Peninsula
Unser zweiter Aufenthalt auf der Halbinsel ist am Ende unseres Roadtrips etwas weiter nördlich, der kleine Ort Nosara.
… und das Tree Top Apartment
Nach Nosara sind wir mit gemischten Gefühlen gereist. Auf der einen Seite hatten wir schon sehr viel Gutes über diesen Ort gehört und gelesen. Auf der anderen Seite, gab es auf Portalen, wie AirBnB, übermäßig viele Hinweise zu Sicherheit, Einbrüchen und manche bieten sogar einen Security Guard an. Als wir unsere Reise geplant und die Unterkunft in Nosara von Deutschland aus gebucht hatten, war das schon ein seltsames Gefühl. Am Ende hatten wir uns für ein Apartment auf einer Pferde Farm oder Ponyhof entschieden. Es klang verlockend auch ein paar Tage bei Einheimischen zu wohnen. Dazu machte das Apartment einen sehr guten Eindruck und angeblich war immer jemand zu Hause und daher musste man sich keine Sorgen um sein Hab und Gut machen.
Schnell stellte sich heraus, dass es eine extrem gute Entscheidung war. Die kleine Farm liegt zwar nicht direkt aber Strand, dafür aber super ruhig und schön in der Natur. Wir haben sogar Affen von unserer Terrasse aus gesehen. Außerdem gab es so an die sieben Hunde, die neben den freundlichen Gastgebern das Haus bewachten. Unsere Gastgeberin hat uns erzählt, dass sie im ganzen Ort als „the house of dogs“ bekannt sind. Ich hab auch mal vorsichtig nachgefragt, ob auf AirBnB maßlos übertrieben wird. Aber sowohl sie, wie auch ihr Mann haben beide bestätigt, dass das Thema Einbruch leider ein großes Problem für den Ort geworden ist. Echt schade! Wir haben uns zwar immer sicher gefühlt, aber wir waren auch stets vorsichtig. Wir wurden auch mehrmals darauf hingewiesen, dass man wirklich nirgends irgendetwas liegen lassen sollte. Wobei das überall in Costa Rica der Fall ist, wie man auch an dem Verlust zwei Paar alter Flip Flops gut sehen kann.
Affen hinterm Haus
Ansonsten bedeutet in der Natur wohnen, eben auch, dass sich die Natur auch gerne mal innerhalb der eigenen vier Wände bewegt. Und nicht jeder Besucher ist auch ein willkommener Gast. Eines morgens nach dem Frühstück, wollte ich noch etwas aus der Küche holen, beuge mich über die Spüle und greife nach einem abtropfenden Teller. Als ich genauer auf das Abtropfgitter an der Spüle schaue, meine ich zunächst eine Kakerlake entdeckt zu haben. Diese rührt sich jedoch nicht, was eher untypisch ist. Bei genauerer Betrachtung, komme ich zu dem Schluss, dass es sich wohl um einen eingerollten Skorpion handeln muss. Ich möchte gerne an dieser Stelle erwähnen, dass ich überraschend entspannt, jedoch relativ ratlos reagiert hab. Ok, was tun mit dem Ding. Erst mal Rainer holen. Gut, dann standen wir halt beide vor dem kleinen Geschöpf und fragen uns: Was tun?! Zunächst mal ein Glas drüber, sicher ist sicher.
Dann beschließe ich jemanden zur Hilfe zu holen oder um Rat zu fragen. Ich gehe also nach unten zu einem der Arbeiter auf dem Hof und erkläre die Situation. Der Junge, den ich anspreche, ist so um die 19 Jahre, hat eine Zahnspange und meint: „Am besten töten.“ Ich schaue ihn etwas hilflos an und frage „Wie?“. Woraufhin er mir freundlicherweise anbietet sich um die Angelegenheit zu kümmern. Ich nehme das Angebot natürlich dankend an. Er nimmt das Glas mit, kommt kurze Zeit später wieder und bringt es zurück. Ich frage, um für das nächste Mal besser vorbereitet zu sein, wie er das denn nun gemacht hätte. Er erwidert, naja, er sei halt drauf getreten. Kurze Randbemerkung, der Kleine hatte Flip Flops an. Ok, alles klar. Ich hoffe einfach, wir bleiben von weiterem Krabbelzeug dieser Art verschont.
Zur Sicherheit durchsuche ich noch meine Tasche und kontrolliere mal intensiv das Bett, denn angeblich mögen die das auch sehr gerne. Dann hab ich natürlich noch recherchiert und zumindest rausgefunden, dass die Skorpione in Costa Rica nicht lebensgefährlich sind, wenn man nicht gerade allergisch ist. Wobei ich es ungern ausprobieren würde.
Rundum das Haus
Nachdem ich die Sache mit dem Skorpion überlebt habe, kann ich wohl auch die Herausforderung „Zipline Tour“ angehen. Rainer war von Anfang an scharf darauf über eine Schlucht oder über Baumkronen hinweg zu fliegen. Ich war eher so semi begeistert. Aber wir sind ja nicht zum Wattebäuschchen werfen hier. Also buchen wir eine Tour. Und wenn wir schon eine Tour buchen, dann gleich die höchste und längste (13 Cables) im ganzen Land, weil wenn, dann schon richtig.
Insgesamt verbringen wir 3 Tage in Nosara, die ersten beiden sind wir hauptsächlich surfen und die Gegend erkunden und am letzten Tag geht es zur besagten Zipline Tour. Die Anfahrt ist schon ein Highlight. Man fährt mit einem Unimog durch Wasser und steile Schotterpisten hoch, bis man oben ankommt. Das Video verschafft evtl. einen kleinen Eindruck.
Überraschenderweise, hat mir die Tour nach anfänglicher Skepsis doch noch Spaß gemacht. 😉
Nach unserer letzten Surfsession, haben wir uns noch eine Kokosnuss gegönnt. Gekühlt schmeckt das Kokosnuss-Wasser richtig gut. Und wie wir gelernt haben, kann man sie danach mit einer Machete aufschlagen und das Fleisch essen. Also zumindest, wenn man gerade eine Machete zur Hand hat, was in Costa Rica durchaus verbreitet ist. Ich sag mal so, wir haben aufschlagen lassen 😉
Alles in allem hat es uns in Nosara sehr gut gefallen und wir könnten uns durchaus vorstellen noch einmal wieder zu kommen. Obwohl nicht weit weg und auf der gleichen Halbinsel, war es doch etwas anders als Santa Teresa und einfach mehr unser Ding.
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