Auch in Yamba waren wir schon vor 13 Jahren. Damals wurde uns der Spot von einem Schotten empfohlen, den wir an der Sunshine Coast getroffen hatten. Er war total begeistert von den guten Wellen und meinte, da müssen wir unbedingt hin. Damals hatten wir kein google maps, kein Smartphone und um irgendwas zu “googlen” (oder war das da noch Yahoo?!) mussten wir in ein Internet Café. Warum ich das erwähne, weil das schöne an den begrenzten Informationen ist: “was man nicht weiß, macht einen nicht heiß”. So hat es sich auch mit den Haien verhalten. Irgendwie hab ich damals viel mehr darauf vertraut, wenn Leute im Wasser sind, besteht keine Gefahr. Ganz einfache Logik. War natürlich auch totaler Quatsch, aber erspart einem viele fiese Gedankengänge. Naja, dieses Mal hatten wir sehr viel mehr Zugang zu Infos und hinzu kommt, dass die Australier ihre Warnschilder drastisch erweitert haben. So kommt es mir zumindest vor. Ich hab das Gefühl, dass jetzt mindestens doppelt so viele Warnungen drauf stehen. Leider gilt das auch für Yamba. Auf Yamba hatten wir uns richtig gefreut, weil wir gute Erinnerungen hatten und weil die Vorhersage ganz gute Wellen versprochen hat.
Wir übernachten nicht direkt in Yamba, sondern in Iluka. Eigentlich direkt nebenan, aber durch den Fluss getrennt. Daher fährt man doch 40min bis nach Yamba, was uns trotz google maps irgendwie entgangen ist.
Dafür ist Iluka ein ruhiger entspannter kleiner Ort und man ist auch ziemlich schnell am Strand. Den schauen wir uns direkt an. Und jetzt kommen wir zurück zu meiner Einleitung. Ich schau mir das Warnschild an… sollte ich evtl. auch lieber lassen … und entdecke zum ersten Mal seit wir Westaustralien verlassen haben wieder einen Hai auf dem Schild.
Iluka Beach
Wie bereits erwähnt trennen Yamba und Iluka nur ein Fluss. Mir schwant daher böses, aber erst mal schauen wir uns den Strand von Iluka an… also nicht vom Wasser aus, sondern natürlich nur von der Mole.
Es kommt eine Delphin-Gruppe vorbei geschwommen. Super schön.
Turners Beach
Am nächsten Morgen fahren wir dann nach Yamba und die Wellen schauen echt ganz gut aus. Ich geh rein, auch wenn das Schild mit dem kleinen süßen Shark icon mich etwas nervös macht. Aber da sind eine Menge andere Leute im Wasser, unter anderem Kinder. Eltern würden doch ihre Kinder nicht hier reinschicken, wenn die Gefahr so groß ist. Oder?!
Naja, ruhig sitzen kann ich nicht. Was dazu führt, dass ich extrem viele Wellen bekomme. Sind auch ein paar echt gute dabei. So ein bisschen Adrenalin fördert auf jeden Fall meine Ausbeute an Wellen.
Am Ende sehen wir zum Glück keinen Hai, dafür schwimmt ein Delphine durchs Line-Up. Super schön 🙂
Nach dem Surf schauen wir uns noch ein bisschen die Gegend an …
Angourie Point
Am Nachmittag schauen wir nochmal bei Turners Beach vorbei. Rainer geht rein. Ich hab für heute zum einen genug Adrenalin, zum anderen schaut es nicht mehr so einladend aus.
Als ich am Strand rumlaufe um mir die Zeit zu vertreiben, schnappe ich mal wieder ein paar Wortfetzen von einem Gespräch zweier Herren auf. Ich bin mir relativ sicher, dass einer zu dem anderen gesagt hat “I saw a Bullshark…”. Erst mal denke ich, ich hab mich verhört und kann doch nicht sein, dass er hier keinen warnt. Ein paar Tage später meine ich das Rätsel um den Bullshark gelöst zu haben. Ich lade mir die App “Sharksmart” runter, nachdem ich festgestellt hab, die gibt es auch für NSW. Die App zeigt einem an, ob sich bestimmte Haie bestimmten Stränden nähern. Das Ganze funktioniert über Sender und weil die Haie irgendwann einmal getagt wurden. Das Programm wurde von der Regierung initiiert um die Strände für die Menschen sicherer zu machen. Schon irgendwie komisch, weil bekanntlich viel mehr Menschen z.B. durch Autounfälle sterben, oder andere Unfälle. Aber Haiattacken machen uns irgendwie (mir eingeschlossen) besonders viel Angst und daher wird von der Regierung in Australien auch ordentlich Geld und Aufwand in die Hand genommen, um die Anzahl von sehr gering auf möglichst 0 zu bekommen. Ich bin bei dem Thema sehr hin und hergerissen, weil wir uns schließlich im Lebensraum der Haie befinden und nicht andersrum. Auf der anderen Seite fühle ich mich auch sicherer, wenn ein Strand überwacht wird.
Naja, zurück zum Thema. In besagter App habe ich dann entdeckt, dass tatsächlich ein Tag bevor wir in Yamba surfen waren ein Bullshark sich dem Strand genähert hat. Vermutlich war er nicht der einzige, aber dieser hatte halt nen Sender 🫣
Iluka Bluff – Bundjalung National Park
Um die Ecke von unserer Campsite befindet sich der Bundjalung National Park, in dem wiederum findet man den Iluka Bluff und dort gibt es Kängurus 🤩 … von denen hab ich das ein oder andere Bild und Video gemacht 😁 … und ein paar schöne bunte Vögel.
Wir verlassen Yamba am darauffolgenden Tag. Die Sharky Feelings und unsere innere Unruhe treiben uns weiter die Küstenlinie entlang.
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