Te Paki Sand Dunes und Cape Reinga
Nach Ahipara arbeiten wir uns weiter in den hohen Norden vor. Als erstes schauen wir uns die berühmten Te Paki Sanddünen an. Je nachdem in welche Richtung man schaut, fühlt man sich wie in der Wüste. Allerdings in einer sehr touristischen Wüste.
Man kann hier so lustige Dinge wie Sandboarding machen. Ich bin nicht wirklich in Stimmung die Düne in der Mittagshitze hoch zu stapfen, daher wird es mit dem runterrutschen auch schwierig. Somit ist diese Touristenaktivität schnell abgehakt und wir fahren weiter Richtung Cape Reinga.
Hier treffen der pazifische Ozean und die Tasmanische See aufeinander. Es ist extrem windig, aber immerhin schönes Wetter. Wir halten an einem Aussichtspunkt und fahren dann zum Parkplatz des berühmten Leuchtturms von Cape Reinga. Gemeinsam mit den anderen Touristen spazieren zum Leuchtturm runter. Der Ausblick ist mal wieder unglaublich, wenn auch nicht so mitreißend wie bei unserer ersten Reise vor fast genau 10 Jahren als wir uns in dieses Land und die Leute verliebt haben. Wer hätte damals gedacht, dass wir tatsächlich so oft wieder kommen. Natürlich haben wir davon geträumt alle paar Jahre zurückzukehren. Aber Neuseeland liegt ja nicht gerade um die Ecke. Jetzt sind wir zum vierten Mal hier und wir lieben es immer noch… und vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Als wir am Morgen in Ahipara aufgebrochen sind, waren wir uns nicht sicher wie weit wir fahren und wo wir am Ende übernachten wollen. Blöd nur, dass es jetzt schon später Nachmittag ist und wir mitten im Nirgendwo relativ schlechten Empfang haben. Das macht die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht spannend.
Rarawa – Eine schöne Überraschung
Rainer fährt und ich warte auf Empfang, um einen geeigneten Campingspot in der Nähe zu finden. Das Schicksal meint es mal wieder gut mit uns und wir landen am Rarawa Beach auf einer DOC Campsite. DOC Campsite bedeutet, es ist ein sehr einfacher Campingplatz. Also es gibt eine Toilette (Long Drop / Plumpsklo) und man sucht sich ein Plätzchen auf einer Wiese. Strom, Dusche oder andere Annehmlichkeiten gibt es nicht. Das schöne ist, man ist Mitten in der Natur. Um uns herum ist weit und breit einfach gar nichts. Außerdem ist man in weniger als 10 min am Strand. Angeblich kann man hier auch surfen. Vor dem ein oder anderen Van liegt auch ein Surfbrett. Wir laufen zum Strand um uns einen Eindruck zu verschaffen. Ein Junge, Teenager-Alter, versucht sein Glück. Die Wellen sind jedoch wild und die Strömung heftig. Obwohl er ganz gut zu sein scheint, findet er kaum surfbare Wellen. (Vermutlich) der Vater steht am Strand und filmt ihn bei seinem Vorhaben. Wir beobachten das Treiben eine Weile, genießen die Abendstimmung am Strand und machen uns dann auf den Rückweg zu unserem Campervan.
Es gefällt uns hier. Aber nach 4 Monaten im Campervan verspüre ich immer öfter das Bedürfnis nach einer ordentlichen Dusche. Außerdem stehen wir mit unserem Van etwas ungünstig im Wind. Ungünstig bedeutet in diesem Fall, dass immer mal wieder ein „Düftchen“ von dem Naturklo zu uns herüber weht. Gut, das könnte man anpassen und für die nächste Nacht woanders parken. Aber die Duschsituation und die fehlende Klospülung lassen mich für weiterfahren plädieren. Rainer wehrt sich auch nicht groß. Obwohl wir am nächsten Morgen noch einen richtig guten Surf bekommen. So wirklich haben wir nicht daran geglaubt, dass wir an diesem Strand surfen werden. Aber dann sehen wir den ein oder anderen mit Brett unter dem Arm Richtung Strand laufen. Wir machen es ihnen nach. Für Rainer war es eine der besten Surf-Sessions und er hat noch lange davon geschwärmt.
Ganz beseelt von diesem Morgen-Surf fahren wir weiter in die Henderson Bay. Wir schauen uns ein bisschen um und machen Bilder. Es ist richtig schön hier. Northland entpuppt sich immer mehr zu einem kleinen Highlight auf unserer Reise.
Taupō Bay
Als wir in der Taupō Bay ankommen befinden wir uns wieder unter neuseeländischen Sommerurlaubern. Der Campingplatz ist ziemlich voll. Aber wir haben einen guten Stellplatz am Rand bekommen, wo man einen kleinen Rest Privatsphäre genießen kann. Die Stimmung ist gut. Wir haben nette Nachbarn. Trotzdem buchen wir erst mal nur zwei Nächte. Rückblickend ist es total verrückt, dass wir so oft so schnell weitergefahren sind, aber in dem Moment hat es sich meistens richtig angefühlt.
Es ist ziemlich warm als wir ankommen. Wir gehen baden und verschaffen uns so eine kleine Abkühlung. Am nächsten Tag warten Wellen auf uns. Mein Surf-Tagebuch sagt: „2 mal surfen. Hatte schon schlechtere.“
Tatsächlich kann ich mich kaum noch an die Bedingungen der ersten Session erinnern. Aber die zweite wurde ausnahmsweise dokumentiert. Die Wellen waren so schlecht, dass Rainer nicht mit wollte. Ich denke, das sagt dann schon alles über die Qualität und die Größe der Wellen. 😀 Die Bilder sprechen ihr übriges. Naja, hat trotzdem Spaß gemacht.
Die Küste entlang nach Keri Keri
Das Wetter wird schlechter. Es regnet immer mal wieder. Wir fahren über den Tourist Drive die Küste entlang über die Tauranga Bay und den Matauri Bay – Lookout weiter nach Keri Keri.
In Keri Keri füllen wir unsere Vorräte auf, denn es gibt wieder einen großen Supermarkt. Dann checken wir auf dem Keri Keri Wagon Wheel Holiday Park ein. Das klingt jetzt total groß, aber tatsächlich ist es ein relativ kleiner unscheinbarer Campingplatz. Aber die Besitzer sind super nett. Und es gibt eine Dusche!!
Leider zieht immer wieder eine Regenfront durch, daher sind wir nicht so motiviert noch viel zu unternehmen. In einer der Regenpausen schauen wir uns aber immerhin noch die Rainbow Falls um die Ecke an.
Ansonsten machen wir es uns gemütlich. Kochen noch was leckeres und spülen dann im Regen in der Outdoor-Küche ab. Ok, Küche ist etwas übertrieben. Es ist ein Waschbecken, wo man sein dreckiges Geschirr spülen kann. Trotzdem besser als nichts. 😉
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