Nach dem schönen Swell, den wir in der Sandy Bay hatten, ist die East Coast flat und sind die letzten kleinen Wellen, die wir am Strand von Waipu Cove gefunden haben, komplett versiebt. Wir studieren mal wieder die Vorhersagen und haben die Wahl zwischen keine Wellen an der Ostküste und riesig großen Wellen an der Westküste. Wir entscheiden uns für die Westküste. Genauer gesagt wollen wir endlich nach Raglan. So ein großer Swell ist für diese Jahreszeit extrem ungewöhnlich, aber wenn wir eins gelernt haben auf diesem Trip, dann ist es: Die Natur macht was sie will. Und es kommt immer anders als man denkt. Zu Raglan und dem Winterswell mitten im Hochsommer wird es natürlich einen extra Beitrag geben. Noch befinden wir uns nördlich von Auckland und haben noch einige Kilometer vor uns. Daher eins nach dem anderen. Oder besser gesagt, ein Zwischenstopp nach dem anderen.
Te Arai Point
Wir wollen noch ein bisschen was sehen, denn wir haben zum ersten Mal richtig viel Zeit. So machen wir einen Abstecher zum Te Arai Point. Die Fahrt ist holprig und einsam. Aber uns begleitet ein letztes bisschen Hoffnung, dass man vielleicht doch noch was zum Surfen findet. Als wir ankommen, ist die Hoffnung jedoch schnell dahin. Schön ist es aber trotzdem. Daher laufen wir zumindest ein Stückchen die Küste entlang. Wieder einmal ist nichts los. Ein paar Lifeguards, die ihre mobile Station aufbauen. Eine Frau mit Hund und der ein oder andere Ausflügler oder Urlauber. Pures Neuseeland-Feeling.
Für den nächsten Abschnitt lassen mich meine Notizen etwas im Stich. Aber wenn ich es mit Google Maps richtig rekonstruiere, sind wir von Te Arai nach Pakiri gefahren und wollten von dort eigentlich weiter nach Leigh. Das sah auf der Karte auch alles durchaus machbar aus. Als wir jedoch aus Pakiri rausfahren und weiter der Straße folgen, wird diese immer enger und steiler und stellt sich schnell als keine besonders komfortable Straße heraus. Dann gibt es noch Warnschilder, dass die Straße extrem schmal ist und bei Wohnmobilen Vorsicht geboten ist. Unsere Karre ist zwar kein Wohnmobil, aber richtig klein sind wir auch nicht. Kurzum, das Ganze war uns nicht so geheuer. Daher beschließen wir doch lieber die offizielle oder normale Landstraße zu nehmen. Der Spaß hat uns einiges an Zeit gekostet, aber immerhin haben wir davon aktuell ausreichend zur Verfügung. Die Aussicht auf ein paar Leckereien in der „Goose Bakery“ – eine extrem leckere Bäckerei, die wir schon von vorherigen Reisen kennen, stimmt uns auch milde. Damals hieß es zwar noch „Plume Café“ und wurde von einem deutschen Bäcker betrieben. Damals gab es sehr leckeres Brot und sehr leckere Zimtschnecken. Dieses Mal war von den heiß ersehnten Zimtschnecken entweder nichts mehr übrig oder nichts mehr im Sortiment. Wir haben dafür andere Leckereien gefunden. Ein weiterer Fall von „es kommt immer anders…“.
Tāwharanui Regional Park
Eingedeckt mit den frischen Backwaren sind wir weiter zum Tāwharanui Regional Park. Auch hier sind wir nicht zum ersten Mal. Vor vielen Jahren hat ein Bekannter von Rainer uns diesen Ort empfohlen. Leider haben wir bisher nie die erhofften Surfbedingungen vorgefunden… auch dieses Mal nicht. Dafür gab es oben von der Klippe einen neuen Blickwinkel.
Übernachtet haben wir dann in Whangateau. Nichts besonderes, aber ganz ok. Am Abend gab es noch ordentlichen Wind und heftigen Regen. Schwer vorstellbar, wenn man sich das folgende Bild anschaut, das am nächsten Morgen entstanden ist. Die Ruhe nach dem Sturm. 😀
Red Beach
„Ich will auf keinen Fall nochmal zum Red Beach“
Rainer
Und ab geht’s zum Red Beach. Es liegt einfach sehr praktisch, wenn man nicht in Auckland übernachten will sondern etwas außerhalb und schon mal in Position sein will, um am nächsten Tag durch die Stadt Richtung Süden zu fahren.
Wir hängen ein bisschen am Strand ab. Dabei stellen wir fest, dass wir beide extrem blond geworden sind. 😀
Hamilton
Der Campingplatz in Raglan ist noch nicht frei, daher müssen wir noch eine weitere Nacht irgendwo unterwegs verbringen. In irgendeinem Podcast hab ich gehört, dass Hamilton total unterschätzt ist und die meisten Touristen daran vorbeifahren. Angeblich soll sich auch ein Besuch der Hamilton Gardens lohnen. Somit fällt die Entscheidung auf Hamilton unter anderem, weil es von dort wirklich nicht mehr weit bis nach Raglan ist.
Tja, was soll ich sagen. Wieder einmal kommt es anders als man denkt. Die Hamilton Gardens sind sowas von überlaufen und voll mit Selfie-Touristen, das glaubt man nicht. Wir schaffen drei oder vier der Themen-Gärten und dann ist es wirklich genug und wir treten die Flucht an. Die Menschenmassen haben mir etwas die Freude am Fotografieren verdorben, daher gibt es kaum Bilder.
Die übrig gebliebene Zeit wird dann mal wieder für Wäsche waschen genutzt. Ein paar Verpflichtungen hat man halt dann doch auch im Dauerurlaub. 😬
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