Es ist bereits Mitte Februar. Wir wollen endlich nach Whangamatā. Der kleine Surferort befindet sich auf der Coromandel Peninsula. Auch hier waren wir schon bei unseren vorherigen Neuseelandreisen. Doch dieses Mal haben wir richtig viel Zeit im Gepäck und das ist ein wunderbares Gefühl. Wir können uns treiben lassen. Haben keine Eile weiterzuziehen. Auch weil es der letzte große Stopp sein wird, bevor wir den Camper zurückgeben und weiterreisen.
Für die erste Nacht haben wir mal wieder keinen Platz auf dem Campingplatz bekommen. Wie wir später erfahren, gab es einen lokalen Surfcontest und daher war alles ausgebucht. Somit machen wir einen kleinen Zwischenstopp in Tairua.
Tairua
Letztes Mal sind wir hier eher zufällig gelandet, weil wir verzweifelt einen Stellplatz gesucht hatten. Der Campingplatz ist klein, aber hat eine schöne Lage und vor allem extrem nette Besitzer. Oder in diesem Fall sollte man eher Gastgeber sagen. Wir kommen relativ früh an. Können uns auf der Wiese ein freies Plätzchen suchen. Der Host bringt uns frische Tomaten aus dem Garten und später sogar noch selbst gebackene Cupcakes. Dazu wird uns eine Fußmatte vor den Camper gelegt und die Münzen für die Dusche hat er uns auch noch geschenkt. Wir erfahren, dass sie den Campingplatz erst vor kurzem übernommen hatten. Die Vorgänger waren auch sehr nett, aber diese Familie hat sie übertroffen.
Neben uns steht ein frustrierter Kite-Surfer mit seiner Freundin. Im Gegensatz zu uns hat er auf sehr viel mehr Wind gehofft. Wir können ihn gut verstehen, hoffen aber in eigenem Interesse auf wenig Wind.
Gegen Abend laufen wir noch zum Strand. Diese Gegend hat traumhafte Häuser direkt am Meer. Da träumt man doch glatt wieder von einem Lottogewinn, um sich hier niederzulassen.
Whangamatā
Trotz der hervorragenden Gastfreundschaft brechen wir am nächsten Morgen früh auf und fahren die letzten Kilometer bis Whangamatā. Als wir ankommen ist der Surf-Contest noch in vollem Gange. Rainer zieht sich sofort um und springt auch in die Wellen. Ich geselle mich erst am Mittag dazu. Tatsächlich war es deutlich besser als es aussah. Wir hatten relativ starken off shore Wind und ich hatte eine richtig schöne Welle. Danach checken wir am Campingplatz ein und stellen fest, dass wir von dort direkt zum Strand laufen können. So gehen wir am späten Nachmittag nochmal surfen.
Die nächsten Tage verbringen wir genau so wie wir es uns daheim in München erträumt hatten. Wir können direkt vom Campingplatz zum Strand laufen. Die Wellen sind genau richtig für uns. In die „Stadt“, mit netten kleinen Cafés und Surfshops, kann man zu Fuß gehen. Außerdem entdecken wir eine Bäckerei, die nicht nur gutes Brot sondern auch hervorragende Zimtschnecken hat.
Zunächst ist alles perfekt. Doch am vierten Tag bekommt Rainer eine Ohrenentzündung. Selbst daran herumdoktern bringt nichts mehr. In der Apotheke fragen wir nach einem Ohrenarzt oder ob sie Tropfen für uns haben. Die nette Dame hat uns an eine Art Gesundheitszentrum im Ort verwiesen. Der Anmeldeprozess ist für Nicht-Neuseeländer, oder zumindest wenn man sich nicht auskennt, etwas umständlich, aber immerhin bekommt Rainer noch am selben Tag einen Termin. Daher wollen wir uns definitiv nicht beschweren. Die Ärztin war auch ganz nett. Sie konnte nicht viel machen, aber hat Ohrentropfen und mindestens eine Woche nicht surfen verordnet. Am Ende hat’s geholfen und das ist ja das Wichtigste.
Während Rainer schweren Herzens eine Zwangspause vom Surfen einlegen musste, konnte ich drei weitere Tage Wellen genießen. Rainer hat Bilder gemacht und meine schlechte Wellenwahl bemängelt. Fairerweise waren aber die Bedingungen auch nicht mehr so gut wie an den ersten Tagen. Nach insgesamt dann 10 Surftagen in Folge war ich auch bereit für eine Pause. Daher beschlossen wir noch ein bisschen die Coromandel Halbinsel zu erkunden.
Hier noch eine kurze Zusammenfassung aus meinem Surftagebuch:
- Surf Whangamata 😊 schöne Welle erwischt. Viel off shore (Mittag und später Nachmittag)
- Surf Whangamata 😊 🙂🙂 schöne Linke, einige Wellen erwischt
- Surf Whangamata 😊 🤩🤩 konnte nicht mehr mitzählen
- Kein Eintrag zu den letzten 3 Tagen, aber da gibt es ja Bildmaterial von Rainer und eine wohl gemeinte Einschätzung: 😉
Sind halt schon viele schlechte Wellen, aber du nimmst halt den Abfall vom Müll.
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