… zumindest ein bisschen was.
Es ist Oktober. Das Wetter in München wird schlechter und alles ein bisschen grauer. Letztes Jahr um diese Zeit sind wir nach Westaustralien aufgebrochen, dem ersten Ziel auf unserer großen Reise. Auch dieses Jahr wollen wir dem nasskalten grauen Deutschland ein bisschen entfliehen… zumindest für knapp 3 Wochen.
So machen wir uns, wie schon viele Male zuvor, auf den Weg nach Portugal. Vor einigen Jahren sind wir da irgendwie hängengeblieben. Immer wieder zieht es uns zurück an die Südwest-Algarve. Das letzte Mal waren wir im Frühjahr 2023 hier. Viel hat sich nicht getan, außer dass es jetzt neben der Markthalle auch noch einen Aldi gibt.
Seit Tagen studieren wir die Wellenvorhersage, die leider nicht sehr vielversprechend ausschaut. Auf dem Atlantik in Richtung Amerika tobt ein Hurricane, der sich langsam seinen Weg nach Europa bahnt. Manch ein Surfer freut sich über riesige Brecher. Mir reichen 1-1,5 Meter. Ein Vorteil, wenn man immer wieder in der gleichen Ecke seine Surf-Urlaube verbringt ist, dass man die Surf-Spots irgendwann so gut kennt, dass man besser einschätzen kann wie die Strände auf starken Wind und eine gewisse Wellenrichtung reagieren. Das hilft zumindest, um auch bei widrigen Bedingungen noch was zum Surfen zu finden. Daher fällt die Surf-Bilanz zwar nicht so aus wie gewünscht, aber immerhin haben wir ein paar surfbare Wellen gefunden. Ich hab mein kleines „Surf-Tagebuch“, was nichts anderes ist als ein Eintrag in meinen iCal Kalender, auch hier in Portugal weitergeführt. Das Ergebnis liest sich dann wie folgt:
- Surf Amado: guter Anfang. 2-3 Wellen.
- Surf Mareta: ein paar kleine Wellen. Sehr voll.
- Surf São Roque Lagos: zu viel Offshore. Gefroren. Nichts bekommen. –> Ich tue mir generell mit zu starkem Off-Shore auf den Wellen schwer. Es fällt mir schwer mich an diese Bedingungen zu gewöhnen. Ähnlich wie Eisplatten beim Skifahren. Ich mag es einfach nicht. Es stellt sich kein Gefühl des Wohlfühlens ein.
- Surf Salema: 2h. Gute Wellen. Einiges erwischt. Zehen zwischendurch eingefroren.
- Surf Amado: Sehr windig & wild. Ein paar Schieber. 1 lange Welle.
- Surfen Salema: 2h. Einige Wellen.
- Surf Amado: 2 sehr schöne Wellen und ein paar mehr. Etwas klein am Ende.
- Surf Salema: bzw. kein Surf – war nichts
- Surf 2x Salema: 2 richtig gute Wellen. 1 komplett grün mit Turn und gutem Take-off
- Surf São Torpes: Viel onshore. Ein paar Bomben
- Surf Odeceixe: Ganz ok. Ein paar Wellen abgegriffen. Erste war die beste. Eine linke.
- Surf Odeceixe: Sehr kurze Rides, aber 2 Wellen. Super viel Strömung. 8-10 Fuß 🦶 -> die wurden natürlich von einem Felsen geblockt, bzw. „vorher angebrochen“. Ich bin ja nicht lebensmüde.
- Surf Odeceixe: schlechte Wellen. Gutes Workout.
Ansonsten waren die Ausläufe des Hurricanes, die uns bzw. die Küste Portugals getroffen hatten, zumindest ein sehenswertes Spektakel. Die Wellen sind gegen die Steilküste gedonnert und sorgten für riesige Wasserfontänen… fast schon wie die Geysire auf Island.
Strand von Bordeira – es brodelt schon:
Praia do Amado – es geht los
Bordeira – der Atlantik wütet …
Eine Kollegin von Rainer ist währenddessen mit ihrem Freund auf dem Langstreckenwanderweg entlang der Küste unterwegs. Ich habe größten Respekt, das wäre sowas von gar nichts für mich. Spätestens nach zwei Stunden hätte ich keine Lust mehr.
Als sie dann irgendwann am südwestlichsten Ende – also in Sagres – ankamen, haben wir uns mit ihnen zum Pizza essen getroffen. Es war ein schöner gemütlicher Abend mit leckerem Essen.
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