Surfen in der Sandy Bay

Die Sandy Bay stand bei Rainer relativ weit oben auf der Liste, der Orte an die er nochmal möchte. Das Wetter war damals eher bescheiden und die Wellen auch. Trotzdem hatte er es in guter Erinnerung.

Dieses Mal sind wir genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Sonne strahlt bei unserer Ankunft zwar nicht mit uns um die Wette, aber die Wellen schauen sehr einladend aus. Wir gehen surfen. Und zwar nicht nur einmal, sondern 3 Tage in Folge. Und für mich wurde es eigentlich jeden Tag ein bisschen besser … man könnte sagen im Einklang mit dem Wetter, denn auch das wurde jeden Tage ein bisschen besser. Wie so oft ist es bei Rainer genau anders rum. Der erste Tag war für ihn am besten und der letzte am schlechtesten. Aber in der Summe waren dennoch alle drei Surftage sehr gut. 😀 Das hier ist mein Eintrag zu Sandy Bay: 🏄🏽‍♀️ 😊😊😊👍🏼👍🏼

Ein bisschen landschaftliches Sightseeing

Da wir am ersten Tag noch nicht wussten, dass wir nochmal zurückkommen würden, sind wir erst mal die Küstenstraße weiter Richtung Whangārei gefahren. Unterwegs haben wir noch an einem Aussichtspunkt sowie am Strand von Matapouri halt gemacht.

Danach sind wir noch zu den Whangārei Falls gefahren. Wir sind zuerst nach unten gelaufen. Ich hab mich schon ziemlich schnell geärgert, dass ich dabei meine Flip Flops angelassen hab. Auch wenn dieser Trip unter dem Motto „ohne Socken“ läuft, wären mir meine Schuhe dann doch lieber gewesen. Ein bisschen Waldweg bergab und nachher wieder bergauf läuft sich halt doch besser in Turnschuhen als in diesen Gummilatschen. Oben wieder angekommen laufen wir noch kurz zum Aussichtspunkt, der sich durchaus auch sehen lassen kann. 

Am letzten Surftag in der Sandy Bay haben wir von anderen Reisenden den Tipp bekommen um die Ecke eine kleine steile Straße hochzufahren. Von dort oben soll man einen grandiosen Blick über die Daisy Bay haben und weiter hinten lässt sich auch die Sandy Bay erspähen. Der Weg nach oben war für unseren alten Van anspruchsvoll, aber er hat’s geschafft. Ich wiederum fand das Parken am Hang mit Schlaglöchern auf enger Straße nicht so lustig. Hat sich aber dann doch alles gelohnt. 🙂

Whangārei 

In Whangārei oder ein bisschen außerhalb finden wir einen ganz entspannten Campingplatz, den ich aber vor allem für die extrem gute Dusche sehr gefeiert hab. Die kleine Stadt mit ca. 45.000 Einwohnern ist für ihren Hafen und die Kunstszene bekannt. Wir wollen auf jeden Fall das Hundertwasser Art Center besuchen. Doch bevor wir uns am nächsten Tag der Kunst widmen, fahren wir erst nochmal hoch zur Sandy Bay und gehen surfen. Heute scheint sogar die Sonne und wir haben perfekte Bedingungen. Nach gut zwei Stunden im Wasser sind wir hungrig und beschließen direkt im Hundertwasser Café zu Mittag zu essen, bevor wir uns die Ausstellung anschauen. Gesagt getan. Das Essen ist richtig gut und übertrifft sämtliche Erwartungen. Vielleicht war’s auch der Hunger, das lässt sich im Nachhinein schlecht nachvollziehen. Zur Feier des Tages gönnen wir uns auch noch einen Nachtisch. 🙂 

Frisch gestärkt schauen wir uns die Ausstellung an. Bis zu diesem Besuch war mir nicht klar, dass der Künstler Hundertwasser (bürgerlicher Name Friedrich Stowasser) sehr viele Jahre seines Lebens in Neuseeland und zwar hier in Northland in der Bay of Island gelebt hat. Er kaufte sich mehrere Grundstücke und lebte voll und ganz in und mit der Natur. Wobei er Energie nur über Sonnenkollektoren und Wasserräder nutzte. Das war irgendwann in den 70er Jahren. Ich muss zugeben, dass mich an der Ausstellung mehr der Mensch als die Kunst faszinierte. Wobei die Architektur schon auch sehr genial ist. Viele der Bilder waren mir jedoch zu abstrakt oder abgedreht. 

Von den Themengebieten fand ich noch spannend, dass er damals schon Poster zum ökologischen Leben in Städten gestaltet hat. Schon verrückt, die könnte man fast genau so heute immer noch aufhängen. Verrückt oder traurig, immerhin sind seit dem fast 50 Jahre vergangen. 

Als er viele Jahre später mit 72 Jahren im Jahre 2000 mit dem Schiff zurück nach Europa reisen wollte, starb er an Bord an Herzversagen. Künstler sterben irgendwie immer einen außergewöhnlichen Tod. 

Es war ein wunderbarer Tag mit Surfen, leckerem Essen und der Hundertwasser-Ausstellung. Nur schade, dass wir seine eigens gestaltete Toilette verpasst haben. Das wahrscheinlich berühmteste Klohaus Neuseelands lag etwas nördlicher und wir haben leider erst hier unten davon erfahren. Zurückfahren wäre zu weit gewesen. Aber man soll sich ja auch immer etwas fürs nächste Mal aufheben. 

Waipu Cove

Obwohl es uns in der Sandy Bay so gut gefällt, ziehen wir weiter. Unser nächstes großes Ziel lautet Raglan, aber wir wollen uns langsam vorarbeiten. Somit schieben wir erst mal noch einen Zwischenstopp von zwei Nächten in Waipu Cove ein. Im Gegensatz zur Sandy Bay war dieser Ort eine Zufallsentdeckung. Wir haben was schönes am Meer zur Übernachtung gesucht und während ich die Straße entlang getuckert bin, hat Rainer diesen Ort mit einem vielversprechenden Campingplatz am Strand entdeckt. Wir bleiben zwei Nächte. Genießen die lauen Sommerabende am Strand. Die Ostküste würde sich eher für einen Sonnenaufgang eignen, aber da waren wir dann zu verschlafen. Die Abendstimmung war aber auch sehr schön… auch ohne Feuerball über dem Horizont. 

Ansonsten versuchen wir ein bisschen zu surfen. Die Wellen sind allerdings extrem klein. Irgendwie schaffe ich es trotzdem 5 mini Wellen abzufischen. Eigentlich ist es aber eher baden mit Surfbrett. 

Wir leben in den Tag hinein, genießen das Leben, die Ruhe und dass man keine Verpflichtungen hat… außer vielleicht abspülen und Wäsche waschen. 😀

Unsere Spülmaschine

Wobei sich so langsam das Bedürfnis nach Futter für das Hirn breit macht. Daher melde ich mich wieder bei „Practice Portuguese“ an und wiederhole ein paar vergessene Vokabeln und Redewendungen. 

Dann fahren wir noch nach Manghawai. Eigentlich wollte ich dort eine Küstenwanderung (Manghawai Cliff Walk) machen. Es stellte sich heraus, dass ein Teil gesperrt war. Außerdem brannte die Sonne fröhlich auf uns herunter, was dazu führte, dass die Idee schnell verworfen wurde. Wir machen noch ein paar Bilder. Die Gegend ist richtig schön. 

Zum Mittagessen oder Nachmittags-Snack waren wir dann auch schon wieder zurück in Waipu Cove…

Auch ohne Wellen fanden wir es hier ziemlich schön. Eigentlich wie fast überall in Neuseeland. 🙂

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