Da die Sache mit dem Surfen nicht ganz so läuft wie erhofft, haben wir uns ein paar Ausflugsziele rausgesucht. Beide befinden sich im Süden der Insel und gehören wahrscheinlich zu den typischen Sehenswürdigkeiten. Es handelt sich um keine richtige Wanderung, aber etwas mehr als ein Spaziergang.
Makapu‘u Point Lighthouse
Unser erster Tagesausflug führt uns zum Makapu‘u Point Lighthouse. Wie schon in vorherigen Beiträgen erwähnt, mögen wir Leuchttürme. Sie befinden sich meist in spektakulärer Natur und bieten auch oft ein schönes Fotomotiv. Die Jagd nach Leuchttürmen hat uns schon an sehr schöne Orte geführt. Und auch dieses Mal enttäuscht das Ziel nicht. Wir parken unten im Tal und laufen den Makapu‘u Point Lighthouse Trail. Unter Trail stellt man sich jetzt wahrscheinlich einen Weg vor, der über Stock und Stein und durch wilde Natur führt. Ganz so ist es leider nicht. Hier hat man sich schon voll auf Massentourismus eingestellt und der gesamte Weg von unten bis oben zum Leuchtturm ist geteert. In der Natur ist man dennoch, also weit und breit sind erst mal fast keine Häuser zu sehen und die Wellen klatschen gegen die Klippen. Der Wind bläst uns auch ordentlich um die Ohren, vor allem als wir oben ankommen. Von unterwegs, aber vor allem von der Aussichtsplattform, hat man dann einen wunderbaren Blick auf die Küste und die Berglandschaft. So ähnlich hab ich mir Hawaii tatsächlich vorgestellt. Zum Lighthouse selbst kann man aktuell nicht laufen. Der Weg ist gesperrt. Das wäre allerdings dann tatsächlich ein Trail gewesen.
Nach der mini Wanderung sind wir hungrig. Daher machen wir in einem der nächsten Orte noch im The Beet Box Cafe halt und gönnen uns ein leckeres Mittagessen.
Ausflug zum Koko Crater
Ein anderer Ausflug führt uns zum bekannten Koko Crater. Es gibt sogar einen Typen, der als „Mr Koko Crater“ oder so ähnlich bekannt ist, weil er jeden Tag die Stufen hoch joggt. Er kommt uns auch an diesem Tag entgegen. Der Koko Crater Hike verdient tatsächlich die Bezeichnung „Hike“. Die Strecke ist nicht lang, aber es geht immer schön steil bergauf. Man nimmt gefühlt über Stunden (ok, so lange hat es nicht gedauert) eine Stufe nach der anderen. Hier handelt es sich nicht um einen normalen „Hike“. Man läuft über alte Kabelstraßenbahnschienen. Zwischendurch denkt man dann „Nur ein paar Stufen, dann ist man schon oben.“ Aber dann geht es doch nochmal viele weitere Stufen weiter bergauf. Und es geht wirklich immer bergauf. Es gibt nur steil oder ein bisschen steiler.
Während man hochläuft hört man dann noch die ganze Zeit Schüsse, weil unten am Fuße des Kraters eine Schießanlage ist. Was soll man sagen. Welcome to America. Das werde ich nie verstehen. Warum man Freude daran empfindet rumzuballern.
Irgendwann kommt man dann aber völlig fertig oben an und kann die schöne Aussicht endlich mal genießen. Rainer hat fast meinen ganzen Aufstieg dokumentiert und ich hab brav gelächelt. 😀
Doch wenn einem der Weg nach oben hart erschienen ist, dann weiß man schon der Rückweg wird noch schlimmer. Es geht steil bergab, Stufe um Stufe. Beim runtersteigen starre ich gezielt vorne auf die Stufen und es ist mir ein Rätsel wie „Mr Koko Crater“ hier locker flockig nach unten joggt. Ich bin nicht nur mit meinen zittrigen Muskeln beschäftigt, die sich gerade erst von dem abartigen Muskelkater nach dem Surfen im Pool erholt haben, sondern vor allem total fokussiert keinen falschen Tritt zu machen. Das wiederum ist gar nicht so einfach, wenn die Stufen relativ hoch und eben steil sind. Es war eine gute Herausforderung, aber ich bin froh als ich wieder unten angekommen bin. Ich bin definitiv keine Bergziege sondern eher ein Delphin. Ok, ein Delphin, der Angst vor Haien hat. Aber Wasser ist mir trotz allem lieber.
Stärkung in der Nalu Health Bar …
Preisschock & Missverständnisse
Ich muss nochmal kurz auf das Thema Preisschock eingehen. Als wir auf der Insel ankamen und ich schon im kompletten Preiswahn war, bin ich vollkommen vom Glauben abgefallen als ich die Benzinpreise gesehen hab. Man muss dazu sagen, ich bin das erste Mal in den USA und hab daher die Anzeige wie folgt aufgenommen: 4,69 USD für 1 Liter Benzin.
Ich konnte mir nicht erklären wie die Leute hier noch so dicke Autos fahren können, die schlucken ja auch ordentlich Benzin und dann fahren die auch noch überall damit hin und gehen kein bisschen zu Fuß. Der Irrtum klärte sich erst auf als wir nach einer Woche zum ersten Mal tanken gefahren sind und feststellen mussten, dass es hier keine Liter sondern Gallonen gibt. Upsi! Naja, das erklärt so einiges und plötzlich war Benzin unheimlich billig. 😀
Damit ist das Kapitel Hawaii beendet. Ein paar Tage nach dem wir den Koko Crater hochgestiegen sind, geht unser Flug nach San Francisco. Mein Gefühl sagt mir, Hawaii gehört in die Kategorie “Once in a lifetime“, aber wer weiß …
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