„Immer wieder Portugal“
Ja, was soll ich sagen. Es ist halt einfach schön in diesem Land. Dieses Mal haben wir es wenigstens ein Stück weiter geschafft und zwar ging es mitten in den Atlantik auf die Azoren. Lange haben wir überlegt, ob wir Insel-Hopping betreiben und uns dann aber doch für einen längeren Aufenthalt auf der größten Azoreninsel entschieden. Genauer gesagt: wir bleiben 3 Wochen.
Immerhin ist diese Inselgruppe nicht so weit weg, dass man nicht wiederkommen könnte.
Der Vorteil, wenn man länger an einem überschaubaren Ort verweilt, ist, dass man alles noch ein bisschen intensiver erkunden kann. Daher würde ich fast behaupten, dass wir nahezu kein Fleckchen auf der Insel ausgelassen haben. Wie immer mit der Kamera bewaffnet und auf der Suche nach den schönsten Fotomotiven. Da hat sich die neue Kamera doch gleich doppelt und dreifach gelohnt.
Sitio do Melro
Unsere wunderschöne Unterkunft auf den Azoren
„Sitio do Melro“ war der Name unserer Unterkunft auf den Azoren, genauer gesagt auf São Miguel. Wörtlich übersetzt heißt es sowas wie „Standort der Amsel“.
Mit der Unterkunft hatten wir mal wieder so richtig Glück. Das kleine Haus in Marias Garten war sehr schön eingerichtet. Außerdem hatte es die perfekte Lage, um die Insel zu erkunden und die Surfstrände, sowohl an der Süd- wie auch Nordküste, waren sehr schnell zu erreichen.
Aber das wichtigste: Maria war eine unglaubliche Gastgeberin. (Der Blogbeitrag klingt schon fast wie meine Bewertung auf Airbnb 😀 ) Aber was soll ich sagen?! Es war halt genau so. Bei unserer Ankunft hat Maria uns schon mit Bananen aus ihrem Garten und anderen Leckereien, wie Trauben-Marmelade, Ananas, verschiedenen Getränken und weiteren Köstlichkeiten aus der Region, überrascht.
Im Garten durften wir uns bedienen so viel wir wollten. Es gab viele Kräuter, Peperoni und wären wir später gekommen, hätten wir nicht nur Bananen, sondern auch Maracuja und Physalis aus dem Garten essen können, sowie Zucchini und vieles mehr. Für andere normal, aber für mich als Stadtkind schon sehr schön. Hab kurz überlegt, ob ich unseren Balkon in ein Beet verwandeln soll. Naja, immerhin ist die Minze im Kräutertopf unfassbar gewachsen, während wir im Urlaub waren.
An einem anderen Tag hing eine Schachtel Pralinen an unserer Tür. Natürlich ebenfalls von den Azoren.
Aber das absolute Highlight war die Einladung zum Abendessen mit ihr, ihrem Mann und Freunden. Es gab traditionell portugiesisches Essen. Also Fischsuppe, Fisch zum Hauptgang und einen Mandelkuchen als Nachspeise, sowie Ananas.
Marias Freunde und ihr Mann waren genauso locker und entspannt wie sie. Einer von ihnen war Musiker aus der Normandie und mit seiner portugiesischen Frau zu Besuch. Er hat den ganzen Abend über immer wieder mit seiner Ziehharmonika französische Marine-Chansons für uns gespielt. Und war wohl früher großer Reinhard Mey Fan. 😀 Auf diese Weise haben wir auch herausgefunden, dass Reinhard Mey in Frankreich wohl unter dem Namen Friedrich Mey bekannt war. Ach ja, die Truppe war schon ein paar Jährchen älter als wir, aber das hat es nur noch besser gemacht.
Echt eine lustige Runde. Die anderen beiden waren Architekten aus Porto. Sie hat mir Bilder von ihrem Haus direkt am Meer gezeigt. Unfassbar schön!!! Sie meinte auch, dass sie schon sehr viel in der Welt rumgekommen sind. Aber am Ende haben sie doch festgestellt, dass es in der Heimat am schönsten ist. Irgendwie schön, wenn man auch die Heimat wieder zu schätzen weiß. Ihr Mann war übrigens der Einzige aus der Runde, der auf den Azoren geboren wurde.
Auch unsere Gastgeber sind sehr viel rumgekommen. Immer wieder spannend, wen man auf seinen Reisen kennenlernt. Meist sind es Leute, die selbst schon sehr viel erlebt haben und ein aufregendes Leben geführt haben, bzw. immer noch führen. Da merkt man immer wieder, was die Welt noch alles für einen bereit hält.
Es war einfach schön, dass wir für ein paar Stunden ein Teil dieser herzlichen Gruppe sein durften, die wir in unserem „normalen“ Leben nie kennengelernt hätten. So anders und doch so gleich.
Ich habe leider keine Bilder von dem Abend, aber ich werde es bestimmt sehr sehr lange in Erinnerung behalten.
Und die Kuh-Lemminge waren auch super. Zweimal am Tag kamen sie vorbei:
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