Nationalpark, Geysir und Wasserfälle

Auch wenn wir nur eine Woche Zeit haben, wollen wir auf jeden Fall die Insel einmal umrunden. Es gibt dazu unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, das ist viel zu wenig Zeit. Die anderen sagen, machbar, aber stressig. Am besten fand ich den Beitrag eines Bloggers, der schrieb, dass man so etwas nie pauschal sagen kann, denn jeder hat seine eigene Reisegeschwindigkeit. Für die einen passt es, für die anderen eben nicht. Alles eine Frage der Einstellung. Fand ich gut, denn wir sind tendenziell in einem schnelleren Reisetempo unterwegs und eigentlich ist doch nichts falsch daran.

So starten wir am ersten Tag dennoch eher gemütlich in den Tag, denn unser erster Stopp ist gleich mal ein Kaffee.

Danach geht es weiter zum Golden Circle mit dem Nationalpark Pingvellir, dem berühmten Geysir und ein paar Wasserfällen.
Weit kommen wir an diesem ersten Tag nicht, aber wir haben ja auch noch massig Zeit.


Erster Tag in Island

Erst mal gibt es unser typisches Urlaubs-Frühstück – Porridge mit frischen Früchten. Dann machen wir uns auf den Weg zu den ersten Sehenswürdigkeiten. Weit kommen wir allerdings nicht, denn zwei Straßen später entdecken wir ein süßes kleines Café oder Kaffihus. Das ist doch schon mal einen ersten Stopp wert. Vor allem, weil wir auch noch was zu feiern haben. Daher gibt es zum Kaffee auch noch ein großes Stück Kuchen für das Geburtstagskind.

Kaffi-Krús

Dass Island teuer ist, haben wir schon früh gemerkt, aber der Besuch in dem kleinen Kaffee hat die Erwartungen der Preise durchaus übertroffen. Ich denke umgerechnet haben wir gut 30 Euro für 2 Cappuccino und 2 Stück Kuchen bezahlt. Nicht schlecht. Ich denke, das war dann auch der teuerste Kuchen, den ich je gegessen hatte.
Rückblickend ist es dennoch überraschend wie schnell man sich an die Preise gewöhnt. Erst dachte ich, ich werde einfach keinen Kaffee mehr trinken. Dieses Gefühl hat jedoch nicht lange angehalten. Ein überteuerter Kaffee jagte den nächsten.

Nach diesem Abstecher ging es zurück auf die Hauptstraße… für ca 5 min, denn dann entdeckte Rainer auch schon das erste Fotomotiv am Straßenrand. Leider ist er aber auch vorbeigefahren. So mussten wir erst mal umdrehen und dann nochmal umdrehen um dann endlich am Aussichtspunkt rauszufahren. So extrem motiviert sind wir meist vor allem am Anfang unseres Trips.

Pingvellir National Park

Irgendwann schaffen wir es dann doch noch zum ersten eigentlichen Stopp unserer Etappe – dem Pingvellir National Park. Hier treffen die Erdplatten von Amerika und Europa aufeinander.

Das Wetter wird mit jeder Stunde besser. Und irgendwann kommt dann sogar die Sonne durch.
Doch so schön das alles ist, die Touristenmassen geben einen ersten Vorgeschmack auf das was uns noch erwartet.

„Never be alone“

Island hat in den meisten Ecken nicht mehr viel von der verlockenden Einsamkeit, die sonst so ein Ort mit sich bringen würde. Natürlich befinden wir uns auch in der Hauptsaison und es war irgendwie zu erwarten, aber ein bisschen überrascht wurden wir dann doch. Besonders auffällig ist hier der gemeine Selfie Tourist, der sich überall in Szene setzt, um die Inszenierung von sich selbst in der einsamen Wildness perfekt zu machen. Sieht man jedoch, was oder wer sich alles drum herum befindet, erkennt man schnell, dass dieser Shot schon lange nichts besonderes mehr ist.
Der Tourismus ist in vollem Gange und wir sind ja auch ein Teil davon.

„Don‘t go chasing waterfalls“

TLC

Den Wasserfall Marathon starten wir bereits im Pingvellir National Park mit dem Öxarárfoss . Randbemerkung: foss heißt Wasserfall. Somit sind diese an ihrem Namen sehr schnell und einfach zu identifizieren.


Irgendwann fällt uns das gefühlt uralte Lied von TLC wieder ein – „Don‘t go chasing waterfalls“. Wir haben in dem Moment zwar genau das Gegenteil gemacht, aber es hat uns dennoch als Ohrwurm eine Weile durch Island begleitet.
Island hat wirklich unglaublich viele und spektakuläre Wasserfälle, einige sind bekannter als andere. Auf einen der größten und bekanntesten sind wir später auch noch getroffen. Aber erst mal spritzte und sprudelte es aus dem Boden.

on the road

Bruarfoss


Vom Geysir “Strokkur”

… und den Thermal Springs hab ich mir eigentlich nicht so viel erwartet, auch weil wir so etwas schon in Neuseeland und auf den Azoren gesehen haben. Ich muss jedoch zugeben, dass der Geysir „Strokkur“ schon echt beeindruckend war. Die Blase bevor er spuckt, hab ich leider nicht wirklich gut getroffen, obwohl er alle 5-10 Minuten aktiv ist. Aber der Moment kommt so plötzlich, da kann man nur sehr schwer schnell abdrücken.
Wie auch immer den Besuch würde ich auf jeden Fall empfehlen. Liegt meist eh aufm Weg.

Der Gullfoss

… zählt durchaus zu den bekanntesten Wasserfällen. Das merkt man auch an den Touristen, die hier wieder mal in Scharen auftreten. Aber er ist halt wirklich sehr beeindruckend.

Sigríður Tómasdóttir wuchs im 19. Jahrhundert auf einem Hof in der Nähe des Gulfoss auf. Damals war der Wasserfall noch überhaupt nicht zugänglich. Im Jahre 1875 fingen Reisende an den Wasserfalls zu besuchen. Sigríður brachte gemeinsam mit ihren Schwestern Besucher zum Wasserfall und schaffte so auch den ersten Pfad hinunter.

Dinner am Faxafoss

Hin und wieder haben wir auch den ein oder anderen etwas abgelegeneren Wasserfall gefunden und konnten doch noch die Natur abseits der Massen genießen. Wie hier am Faxafoss. Diesen Ort haben wir zufällig entdeckt und es hätte fast kein schöneres Plätzchen geben können für unser Geburtstags-Dinner.

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