Northcliffe Bush Camp

Augusta und sein Lighthouse haben uns nicht wirklich überzeugt. Darum haben wir uns relativ schnell entschieden weiterzuziehen. Somit befinden wir uns auf dem Weg von Augusta nach Denmark. Unterwegs suchen wir in den beiden Apps „Camper Mate“ und „Camps Australia Wide“ nach geeigneten Campingplätzen. Am besten einen Freedom Spot oder irgendwas günstiges. Wir entdecken das „Northcliffe Bush Camp“. Es macht einen extrem guten Eindruck und kostet nur 20 Dollar (ca. 12 EUR). Wie der Name schon sagt befindet es sich mitten im Bush. Also ist alles super spartanisch, aber richtig kultig eingerichtet oder hergerichtet. Man bezahlt z.B. nicht an einer Rezeption, sondern schmeißt das Geld einfach in dieses Schwein. 

Auch sonst hat das Bush Camp echt Stil. Ich hab nicht alles fotografiert, aber hier sind ein paar Eindrücke:

So klingt es, wenn man im Bush aufwacht:

D‘Entrecasteaux National Park

Das Camp liegt nicht nur auf dem Weg nach Denmark (nein, wir haben uns nicht im Land geirrt. So heißt tatsächlich ein kleiner Küstenort in WA), sondern grenzt auch an den D‘Entrecasteaux National Park. Rainer hat irgendwo gelesen, dass die meisten diesen Teil auslassen und direkt weiter Richtung Denmark oder Albany fahren. Wir entscheiden uns den Nationalpark mitzunehmen und brechen am nächsten Morgen früh auf. Also sehr früh, wir sind schon um 8 oder so beim ersten Spot angelangt. Es ist nichts los. Der erste Strand überzeugt uns noch nicht, aber wir fahren weiter. Es soll hier tolle Steilklippen und Aussichtspunkte geben. 

Und genau so ist es dann auch. Wir fahren alle Look-Outs und was wir so im Touri-Flyer gefunden haben ab. Naja, fast alle, denn am letzten Aussichtspunkt treffen wir auf Stephen. Mit ihm verquatschen wir uns etwas. Stephen ist ein echtes Unikat. Irgendwie ist er ganz lustig, aber teilweise hat er auch Ansichten, die ich nicht vertreten kann. Ich kommentiere es allerdings nicht und lasse die Andeutungen zu „hinter der Klimakrise steckt was anderes“ und ähnliche Kommentare einfach so stehen. Ansonsten war es ganz lustig mit ihm. Er kommt aus North-Queensland und reist aktuell durch Australien. Laut eigener Aussage hat er nichts gelernt, was Geld bringt, aber er hatte Glück und Geld geerbt und da er vorher nicht viel hatte, kommt er außerdem mit extrem wenig Geld aus. Er hat zum Beispiel nicht auf einer Campsite übernachtet sondern angeblich unter einem Karri-Baum im Wald geschlafen. Wir glauben es ihm einfach mal. Er schaut auch irgendwie so aus wie jemand, der unter Bäumen im Wald schläft. Ich überlege kurz, ob ich fragen soll, ob er keine Angst hat, dass ihn nachts Schlangen oder anderes Getier heimsucht, aber ich spare mir die Frage. Er hatte schon genug Freude an unserer „Shark-Phobie“. Er selbst surft allerdings nicht, geht allerdings Schnorcheln und Tauchen. Zuletzt hat er wohl eine Tour bei Exmouth mitgemacht, wo er mit einem „Waleshark“ tauchen war. Nicht schlecht. Würde ich eher nicht machen. 

Nachdem wir uns mit Stephen wie gesagt etwas verquatscht hatten, machen wir uns lieber auf den Weg nach Denmark. Da ich den Campingplätzen in den vermeintlich touristischen Ecken nicht mehr ganz traue, haben wir vorsichtshalber die erste Nacht schon gebucht. Wäre nicht nötig gewesen, aber geschadet hat es auch nicht.

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