Wir brechen relativ früh auf von Tweed Heads. Wir wollen die Küste entlang bis Lennox Head bzw. Ballina fahren. Unterwegs hoffen wir noch was zum Surfen zu finden.
Unseren ersten Stopp machen wir am Cabarita Beach. Es ist traumhaft schön und es laufen auch einige Wellen in die Bucht. Aber es ist auch relativ felsig. Zum einen ist es mir nicht ganz geheuer und zum anderen ist relativ viel los. Nach kurzem hin und her machen wir nur Bilder und entscheiden uns weiterzufahren. Aber immerhin gab es eine tolle Aussicht und wieder einmal ein bisschen Wildlife.
Als nächstes steuern wir Hastings Point an. Zunächst schaut es echt richtig gut aus. Wir ziehen uns um. Da spricht uns einer der Locals an. Kurzer Small Talk und dann verabschiedet er sich mit den Worten:
“Just go out and have fun”
Ein netter Local
Jetzt sind wir noch mehr motiviert und freuen uns auf ein paar gute Wellen. Nicht überall werden Touristen gerne im Line-Up gesehen.
Kurze Zeit später kommt aber die Realität schon wieder zurück. Innerhalb von 30min haben sich die Bedingungen mal wieder komplett verändert. Der Wind (natürlich onshore) hat zugenommen. Die Wellen sind dadurch verblasen und schwabbelig. Dazu kommt noch relativ viel Strömung. Es dauert nicht lange und ich fühl mich ziemlich unwohl. So geh ich unverrichteter Dinge wieder an den Strand. Ja, so ist das leider gar nicht so selten. Die Hochglanz-Surf-Momente, wie man sie aus Social Media oder sonst woher kennt, kommen sehr viel seltener als man denkt. Vor allem bei mir 😉
Von Hastings fahren wir weiter nach Lennox Head. So langsam ziehen hier schon die dunklen Wolken herein. Es ist schlechtes Wetter im Anmarsch. Wir machen noch ein paar Bilder vom Aussichtspunkt.
Danach fahren wir runter in den Ort und gönnen uns erst mal einen Flat White und einen Muffin, bzw. Bananenbrot, das für Rainer extra nochmal in Butter getoastet wird:
Wir checken am Campingplatz im Norden von Ballina ein. Von dort können wir an den Strand laufen. Oder besser gesagt wir laufen bis zum Meer und machen dort noch einen kleinen Coastal Walk.
Und dann kommt tatsächlich der Regen. Nicht nur ein bisschen, sondern richtig. Das Wasser steht auf dem Campingplatz und wir sitzen in unserem Bus fest. Am nächsten Tag regnet es immer noch heftig. Wir beschließen heute mal nichts zu machen. So verharren wir zunächst der Dinge und machen es uns im Camper gemütlich. Ich schreibe Blogbeiträge und Rainer spielt Gitarre oder schaut MotoGP. Das WLAN ist zum Glück mal richtig gut. Ansonsten beschließen wir einen „Laundry Day“ einzulegen. In Lennox Head gibt es einen Laundromat. So kommen wir immerhin mal vor die Tür. Nachdem die Wäsche fertig ist, reißt sogar der Himmel etwas auf und wir schlendern noch etwas am Strand entlang. Der Sturm hat ein paar Blue Bottles angespült. Nicht zu verwechseln mit der Portugiesischen Galeere, die ist deutlich giftiger. Also ausnahmsweise ist die australische Version mal nicht tödlicher, nur schmerzhaft. Also im Grunde will man im Wasser dennoch beiden nicht begegnen. Dann fängt es auch schon wieder an zu regnen und wir machen uns auf den Rückweg, um uns wieder im Camper zu verkriechen.
So geht unser erster kompletter Regentag irgendwann zu Ende.
Am nächsten Morgen schaut die Welt oder das Wetter schon viel besser aus. Es tröpfelt hier und da mal noch, aber von den Fluten der Nacht ist nichts mehr vorhanden. Wir packen zusammen, weil wir weiterziehen wollen. Dabei entdecke ich hinter unserem Campervan einen kleinen toten Vogel. Als ich noch überlege, was ich tun soll, fährt ein kleiner Golfwagen mit zwei Campingplatz-Angestellten an uns vorbei, die die heruntergefallenen Äste aufsammeln. Ich geh also hin und sage:
“Excuse me, we have a dead bird behind our van… mmh, should we do sth about it?”
Ich 🫣
(mir ist in dem Moment klar, dass das bescheuert klingt, aber irgendwie wollte ich ihn nicht liegen lassen) – Er: “Just eat it” dazu eine Handbewegung zum Mund. Australischer Humor. Wobei ihm das Lachen etwas vergangen ist, als er den armen kleinen Vogel gesehen hat. “Oh, it’s a baby. It must have been the rain.” Dann nimmt er ihn mit.
Wir ziehen auch weiter. Wobei nicht wirklich weit, denn wir fahren nur zum Strand vor und gehen bei Flat Rock noch eine Runde surfen bevor wir unseren Roadtrip fortsetzen.
Fazit zum Surf: Überraschend gut, denn wir haben nicht wirklich gute Wellen erwartet. Viel gerissen hab ich trotzdem nicht 😉 War trotzdem schön im Wasser gewesen zu sein.
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