Lake Taupo gehört wahrscheinlich zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Neuseeland. Vielleicht hat es uns deshalb bisher nicht hierher verschlagen. Naja, deshalb und weil wir nicht so das große Interesse an Seen haben. Davon gibt es ja in Bayern auch reichlich. Die Temperatur der Seen ist wahrscheinlich auch vergleichbar. Wie auch immer, … dieses Mal wollte ich nun doch die berühmten Huka Falls und den größten See Neuseelands sehen. Außerdem hat es sich zeitlich auch angeboten und wir sind bisher noch nicht die Route durchs Landesinnere gefahren. Von Whakatāne nehmen wir den Highway (gefühlt ist es eher eine Landstraße) Richtung Rotorua und von dort geht es dann nach Taupo. Wobei wir als erstes zu den Huka Falls fahren. Rotorua können wir ganz entspannt auslassen, die bekannten heißen Quellen haben wir schon vor ein paar Jahren besucht.
Huka Falls
Tja, was soll ich sagen. Ich denke, es hatte einen Grund, warum die Huka Falls bisher nicht auf unserer Liste standen. Obwohl ich auf Touristen-Massen vorbereitet bin, übersteigt der tatsächliche Andrang meine Vorstellungen. Es macht einfach kein Spaß sich ein Naturschauspiel anzuschauen, wenn dabei kein Gefühl von Natur aufkommt. Da wir aber jetzt nun mal da sind, mach ich zumindest ein paar Bilder.
Zur Erholung von den Busladungen an Touristen machen wir einen kurzen Zwischenstopp an einem Aussichtspunkt. Hier ist fast nichts los. Wir atmen erst mal durch.
War es ein Fehler hierher zukommen? Kein vorschnelles Urteil fällen. Jetzt schauen wir erst mal wie es in der Stadt ausschaut.
Wir finden einen guten Parkplatz. Bevor wir Mittagessen gehen, springen wir noch kurz in den Rip Curl Shop. Rainer kauft sich einen neuen 3.2er Neoprenanzug und schon können wir diesen Ausflug als „hat sich gelohnt“ verbuchen, denn bisher war der Anzug in sämtlichen Surf Shops ausverkauft.
Nach diesem kleinen Erfolgserlebnis gehen wir im „The Cozy Corner“ noch Mittagessen. Es war extrem lecker. Der Huka (Rein)Fall ist vergessen.
Street Art
Als wir beschlossen hatten nach Taupo zu fahren, ist meine Recherche-Maschine angesprungen und dabei hab ich rausgefunden, dass es hier jedes Jahr ein Street Art Festival gibt. Das offizielle Festival haben wir zwar verpasst, aber da es sich um Street Art handelt verschwindet die Kunst ja nicht einfach. Es gibt sogar eine online Karte, wo man sehen kann in welcher Straße sich von welchem Künstler Gemälde befinden. Wir grasen fast alle ab und finden auch fast alle Kunstwerke.
Die Sonne brennt dabei erbarmungslos auf uns herunter. Nach über 2 Stunden Graffiti-Jagd sind wir komplett durch. Außer uns scheint das auch aktuell keinen groß zu interessieren. Zumindest die gängigen Touristen, die wir an den Huka Falls gesehen haben, sind weit und breit nicht zu sehen. Das ist keine Beschwerde, nur eine Feststellung. 😉
Abkühlung im See
Wir zerfließen und brauchen dringend eine Abkühlung bevor wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht begeben. Rainer entdeckt eine zugängliche Stelle am See, wo man gut baden kann. Das war die Rettung. Ich hab mich schon lange nicht mehr so sehr über eine Erfrischung im See gefreut.
Nachdem unsere Körper wieder auf Normaltemperatur runter gekühlt waren, verlassen wir die Taupo und begeben uns auf Stellplatz-Suche.
Zweiter Reinfall des Tages
In der näheren Umgebung gibt es noch einen kleinen See und da kann man wohl umsonst mit dem Camper stehen. Klingt verlockend, so können wir etwas Geld sparen. Wir machen uns auf den Weg und erreichen am frühen Abend den Stellplatz.
Zunächst macht das Ganze einen guten Eindruck. Ziemlich diverse Gruppen an Camper. Ein paar Bikepacker, ein älteres Ehepaar und eine große Gruppe von mehreren Familien, die ihre Zelte aufgeschlagen haben und immer mehr in Partylaune geraten.
Wir machen uns was zu essen und beobachten die Szenerie. Bei genauerer Betrachtung der Lage ist mir plötzlich doch nicht mehr so wohl in der Umgebung. Ein paar Gestalten kommen mit dem Motorrad vorbeigefahren. Die Familienfeier entpuppt sich eher als Party-Truppe. Es dauert nicht lange und eine Bong macht die Runde…
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir hier keine ruhige Nacht verbringen werden und dann setzt auch schon der Fluchtinstinkt ein. Als ich meine Gedanken mit Rainer teile, sind wir uns schnell einig. Lieber weg hier. Noch haben wir Zeit zur nächstgelegenen DOC Campsite zu fahren. Wir schmeißen das dreckige Geschirr in die Spülschlüssel, packen schnell alles zusammen und düsen davon.
Die DOC Campsite lag nur 30 Minuten entfernt in einem National Park. Es ist fast nichts los. Die Leute um uns herum wirken extrem entspannt und man spürt, dass jeder hier einfach nur die Natur und die Ruhe genießen will.
Wir sind zufrieden mit unserer Entscheidung und verbringen eine ruhige und entspannte Nacht im Wald mit Vogelgezwitscher. So muss es sein.
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