Wir sind zurück in Christchurch. Heute wollen wir tatsächlich mal ein bisschen Stadtluft schnuppern. Ich bin gespannt wie sich die Stadt verändert hat seit unserem letzten Besuch 2016. Damals hat man noch deutlich die Spuren von dem großen Erdbeben gesehen. Inzwischen soll Christchurch schon größtenteils wieder aufgebaut sein. Wobei man nicht alles nachgebaut hat wie es vorher war, sondern man hat versucht der Stadt ein neues Gesicht zu geben. Moderner und mit mehr Sichtbarkeit der verschiedenen Kulturen, die in Christchurch leben. Vor allem hatten wohl die Maori deutlich mehr Mitspracherecht bei der Neugestaltung der Stadt. Mein gefährliches Halbwissen hab ich aus einer Podcastfolge von “Holy Sheep Neuseeland”, mein Lieblingspodcast über Neuseeland. Wer mal reinhören mag findet hier die Folge. Ich hab sie mir angehört kurz bevor wir in Neuseeland angekommen sind und das war natürlich eine perfekte Einstimmung. Außerdem gab es richtig gute Tipps, wie die neue Bibliothek …
Tūranga Library
Nicht zu vergleichen mit unseren Büchereien. Die „Tūranga“ Bücherei ist auch von Innen der Wahnsinn. Ich hab nur ein paar Bilder gemacht, aber es war wirklich toll. Vor allem, wenn man Bücher mag. Ausgeliehen hab ich natürlich keins, aber es macht Spaß die Atmosphäre aufzusaugen und rumzustöbern.
Insgesamt sind Büchereien in Neuseeland nicht mit unseren vergleichbar. Man hat hier eher das Gefühl, es ist ein Treffpunkt für die Communities der jeweiligen Stadt oder des Ortes. Und die meisten schauen modern und einladend aus und nicht so verstaubt wie bei uns.
Street Art
Ansonsten hat mich die Street Art interessiert. Und wie man unschwer an der Anzahl der Bilder erkennen kann, gibt es hier wirklich an jeder Ecke ein Kunstobjekt. Es wertet die Stadt aus meiner Sicht extrem auf. Nicht jedes Bild gefällt einem gleich gut, aber es macht die Stadt einfach bunter und freundlicher. Denn auch heute ist es mal wieder bewölkt und grau.
Riverside Market
Abgesehen davon war ich scharf auf Kaffee und gutes Essen. Daher ging unser erster Weg zum Riverside Market. Leider waren wir jedoch von dem Trubel und Gewusel etwas überfordert und konnten uns nicht so richtig für ein leckeres Essen entscheiden. Am Ende blieb es bei einem Flat White und einem Nutella Cookie, der sich leider als nicht besonders gut herausstellte. Oder wie eine gute Freundin sagen würde “verschwendete Kalorien”.
Dance-O-Mat
Auf dem Weg zur Berliner Mauer (nein, das ist kein Tippfehler, mehr dazu im nächsten Abschnitt) sind wir noch am Dance-O-Mat vorbeigekommen. Super lustige Idee. Da steht ein Teil, das ausschaut wie eine Waschmaschine, oder es war glaub ich wirklich mal eine Waschmaschine. Dann kann man zwei Dollar einwerfen, den Dance-O-Mat mit dem eigenen Gerät (z.B. iPhone) verbinden und ab auf die Tanzfläche. Über vier Lautsprecher ertönt dann deine Musik.
Berliner Mauer
Direkt um die Ecke befindet sich dann ein Stück Berliner Mauer. Hier wären wir wahrscheinlich nicht einfach so zufällig vorbeigekommen, aber es war Teil des oben erwähnten Podcasts. Da war ich neugierig und hab es auf Google Maps rausgesucht.
Nachdem die Berliner Mauer gefallen ist, wurden viele Teile an Länder in der ganzen Welt verkauft und diese zwei Teile gingen nach Neuseeland. Irgendwie verrückt, dass am anderen Ende der Welt diese beiden Teile der Berliner Mauer stehen. Es gibt auch eine Infotafel, die ein paar Hintergründe erklärt. Trotzdem werden diese Mauerteile wohl immer mal wieder verwechselt und mit dem Erdbeben von Christchurch in Verbindung gebracht. Wir treffen auf ein neuseeländisches Paar und kommen ins Gespräch. Die beiden sind echt lustig und redefreudig und evtl. auch etwas angetrunken. Man weißt es nicht. Auf jeden Fall dachten die beiden, dass die Mauerteile an das schwere Erdbeben erinnern sollen und Überbleibsel von eingestürzten Gebäuden sind. Eigentlich ja auch sehr naheliegend.
Sightseeing
Wir haben uns noch ein paar andere Ecken in Christchurch angeschaut und uns einfach treiben lassen. Die Stadt ist nicht besonders groß, was mir generell entgegen kommt. Man kann alles zu Fuß erkunden und ist eigentlich nach einem Tag durch.
Irgendwann waren wir dann auch durch und machten uns auf den Weg zum Campingplatz. Kurz noch einen Abstecher in den Supermarkt und dann wollen wir nur noch kurz kochen und dann schlafen. Leider ist der Campingplatz dieses Mal total überfüllt und wir stehen eingequetscht zwischen anderen Campern. Naja, es ist eh schon spät und am nächsten Morgen wollen wir weiter Richtung Süden.
Das Erbsendebakel
Zum Abschluss noch eine kleine Koch-Anekdote. In Australien haben wir Zuckerschoten, oder diese flachen Bohnen, für uns entdeckt und haben vermeintlich die gleichen Bohnen auch hier gekauft. Ein bisschen komisch kamen sie mir schon vor, weil sie so dick aussahen. Auf jeden Fall haben wir die Bohnen brav gewaschen und sogar noch halbiert, dann schmeiß ich sie in die Pfanne zum restlichen Gemüse. Doch immer mehr macht sich der Verdacht breit, dass hier etwas nicht stimmt. Irgendwann fische ich dann doch eine raus und stelle fest, dass es sich um Erbsen handelt. Also Erbsen, die halt noch in der Schale sind. 🫣 Also mussten wir die vermeintlichen Bohnen alle wieder aus der Gemüsepfanne picken und erst mal schälen. War eine ganz schöne Sauerei, aber wir hatten echt Hunger. Am Ende haben wir das Essen noch gerettet. Die Erbsen waren auch lecker. Aber Bohnen haben wir seitdem nicht mehr gekauft. Ach ja und Erbsen auch nicht. 😬
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