Playa Hermosa – Zum Ersten
Ein Tag vor Heiligabend kommen wir am Playa Hermosa an. Da es mehrere Strände mit diesem Namen in Costa Rica gibt, gemeint ist der bekannte Surfstrand direkt neben Jacó.
Bisher tatsächlich einer der besten Stopps auf unserer Reise. Jetzt werden bestimmt einige sagen, aber das ist nicht das ursprüngliche Costa Rica. Mag sein, aber im Vergleich zu Santa Teresa geht man hier nicht in dicken Staubwolken unter. Die Unterkunft liegt wirklich DIREKT am Strand. Was bedeutet, dass wir von unserem Fenster aus die Wellen brechen sehen. Ich hab nicht das Gefühl, dass mir hier mein Handtuch unter dem Hintern weg geklaut wird. Und es ist einfach richtig schön ruhig. In Jacó ist es definitiv um einiges belebter und da scheint auch ein Nacht- und Partyleben stattzufinden. Am Hermosa jedoch ist der Hund begraben – perfekt also 😉
Einziger kleiner Nachteil, der Beachbreak ist echt heftig. Obwohl die Wellen nicht so hoch sind, knallt es ordentlich. Surftechnisch tatsächlich eher was für erfahrene Surfer. Der Wohlfühlfaktor war schon stark an der Schmerzgrenze und wirklich was bekommen, hab ich auch nicht.
In Jacó hingegen ist der Strand um einiges freundlicher, da es sich um eine Bucht handelt, die etwas geschützt ist. Hier hatten wir eine richtig gute Session. Ich hatte endlich mal wieder grüne Wellen. Und dann sind auch noch kleine Rochen aus dem Wasser gesprungen. Wir sind in den Sonnenuntergang reingesurft und dann glücklich die 10 Minuten zu unserer ruhigen und entspannten Unterkunft nach Hermosa gefahren.
Eine kleine Foto-Tour haben wir auch gemacht und der bekannten Krokodil-Brücke einen Besuch abgestattet. Schon echt ein bisschen scary, obwohl man so viel Abstand hat.
Auf dem Rückweg haben wir noch bei Jacó auf der Aussichtsplattform gehalten und sogar ein paar Delphine erspäht, die aus dem Wasser hüpfen.
Überhaupt war die Tierwelt wieder der Wahnsinn. Wenn man am Playa Hermosa im Wasser sitzt, fliegen Pelikane sehr dicht über einen hinweg. Am Strand sieht man Arakangas (Papageien) in den Palmen sitzen bzw. fliegen.
Ausflug zum Manuel Antonio
Da wir nicht weit vom bekannten National Park Manuel Antonio entfernt sind, machen wir uns spontan auf den Weg, um diesen zu erkunden.
Internet und Reiseführer haben uns schon vorgewarnt, dass hier die Touristen in Scharen anströmen. Wir waren also auf das schlimmste vorbereitet oder evtl. auch nicht:
„Die aufrecht gehenden Primaten sind hier im Allgemeinen die Spezies, die sich am häufigsten sehen lässt.“
Lonely Planet
Zitat Lonely Planet und ich kann bestätigen, dass nicht übertrieben wurde.
Gleich am Anfang wird man schon von sogenannten Parkplatzwächtern abgefangen, die einem so schnell und bestimmt einen Parkplatz zuweisen, dass man gar nicht weiß wie einem geschieht. Und 5 Minuten später hat man auch schon 50 000 Colones für eine Tour rüberwachsen lassen. Eine Karte oder Quittung bekommt man nicht, stattdessen wird man an den nächsten Typen abgeschoben, der einen angeblich zum Eingang des Parks bringt, wo eine Gruppe wartet. Wir folgen dem jungen Mann brav, auch wenn wir uns nicht so richtig wohl fühlen in der Situation. Werden wir gerade nur ein bisschen abgezogen oder sind wir hier wirklich Kriminellen auf den Leim gegangen und sehen weder den Park, noch unser Geld je wieder.
Generell würde ich mich ja eher als sehr skeptischen Menschen sehen und ich frage mich immer noch, warum ich diesem Mann einfach so das Geld gegeben habe. Das war echt verrückt.
Naja, zurück zum Thema. Der junge Mann bringt uns also zu einem anderen Typen direkt am Parkeingang und deutet uns an, wir sollen hier warten. Immer noch keine Tickets. Rainer ist schon sichtlich nervös oder angespannt. Wir warten und warten, bis der Typ uns an den nächsten abschiebt, der jetzt schon etwas offizieller ausschaut und zumindest als Tour Guide erkennbar ist. Nach weiteren 15-20 Minuten erhalten wir endlich unsere Tickets und es geht los. Zusammen mit ca. 8 anderen, die wohl auf die gleiche Weise hier gelandet sind, laufen wir durch den Nationalpark.
Immerhin ist der Tour Guide echt sympathisch. Wir sehen alle versprochenen Tiere. Der Guide scheint uns auch zu mögen, am Ende der Tour, die sich nicht wirklich als Wildnis Walk angefühlt hat, teilt er uns noch mit, dass er auch nicht gerade begeistert ist, von dem was hier passiert. Zu viele Leute und Wildlife-mäßig scheint das hier auch pille palle zu sein. Seiner Ansicht nach, ist Corcovado der beste Park und wenn wir wirklich Dschungel oder Wildnis erleben wollen, sollten wir dort hinfahren. Da springen dann auch nicht mehr so viele „aufrechte Primaten“ herum. Nebenbei bemerkt hat die Tour anstatt 2-3 Stunden, max. 1 Stunde gedauert.
Am Strand wurden wir dann uns selbst überlassen und wir laufen noch eine Runde durch den Wald. Wir schwitzen wie die Schweine. Kann man leider nicht anders sagen. Ich glaube, ich hab noch nie in meinem Leben so sehr geschwitzt. Es war abartig.
Angeblich ist im Oktober oder November so gut wie nichts los. Daher wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Im Dezember oder um Weihnachten / Neujahr herum, würde ich niemandem empfehlen diesen Park zu besuchen. Macht leider echt kein Spaß.
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