Manchmal kommt einfach alles anders als geplant. Playa Hermosa war einfach unglaublich. Somit hatten wir ähnliche Erwartungen an Dominical. Leider wurden diese nicht ganz erfüllt. Der Strand hat uns von Anfang an nicht richtig gefallen und auch die Umgebung war nicht so ganz das, was wir erwartet hatten, viel mehr Hippie und lay back „Aussteiger“ feeling als gedacht. Nicht so ganz unser Ding. Aber unsere Unterkunft, ca. 20 min mit dem Auto den Berg hinauf, in einem kleinen Dorf, war dafür ein Traum. Jeden Morgen kamen die Tucans angeflogen und haben sich direkt im Baum vor unserem Haus niedergelassen. Wir waren Mitten in der Natur mit einem wunderschönen Ausblick und weit und breit nichts los.


Tucans und ein Glashaus mitten im Nirgendwo

Für die nächsten drei Tage wohnen wir in einem Glashaus mit einem wunderbaren Blick über die unglaubliche Landschaft von Costa Rica. Diese abgelegene Unterkunft erreicht man nur zu Fuß oder mit einem 4×4 Drive.

In der Nacht ist es stockdunkel und man sieht einen Sternenhimmel, wie man ihn in einer Stadt wie München selbst in der dunkelsten Nacht nicht erleben würde. Eigentlich ein guter Grund sich mal mit Langzeitbelichtung oder Nachtfotografie zu beschäftigen, sollte ich dringend nachholen.

Ansonsten befinden wir uns in der Nähe des Surfstrandes Dominical. Wobei uns der Strand nicht besonders gut gefällt. Es wuselt von vermeintlichen Aussteigern oder pseudo Hippies und der Strand oder Surf Break war auch nicht gerade einladend.

Nebenan am Dominicalito soll es etwas ruhiger in den Wellen zugehen. Allerdings scheint dieser nur bei High Tide surfbar, denn der Untergrund ist gespickt mit Felsen oder Riff. Surftechnisch kommen wir hier nicht so ganz auf unsere Kosten und erkunden stattdessen die Umgebung.

Abkühlung am Miniatur-Wasserfall

Unsere Vermieterin hat uns eine Flussstelle empfohlen, in der man wohl Baden kann. Da mir die Hitze hier besonders zu schaffen macht, klingt das durchaus verlockend. Wir machen uns also auf den Weg mit genügend Wasser im Gepäck und laufen die steile Straße hinunter ins „Dorf“ (wenn man das so nennen kann, eine Handvoll Häuser stehen schon rum). Der Weg ist extrem steil und es hat mindestens 30 Grad im Schatten, da freut man sich schon auf den Rückweg, wenn alles bergauf geht. Es sind zwar nur knapp 30 Minuten, aber wie gesagt, bei der Hitze fühlt es sich an wie ein Tagesmarsch.

Ich hatte extra nochmal gefragt, ob es hier auch keine Krokodile gibt. Sie hat nur gelacht und meinte:

„denke nicht, aber wer weiß, also wenn ich euch nicht mehr sehe …(haha)“

Ok, sehr beruhigend. Wenn man den Tipps Einheimischer folgt, genießt man ruhige und einsame Orte. Großer Nachteil, man wäre auch das einzige Opfer von vermeintlichen Krokodil-Angriffen oder Wasserschlangen. Trotz dieser Überlegungen wagen wir uns ins Wasser.

Die Hitze

Vor unserer Reise habe ich sehr viel recherchiert, wie immer 🙂 Danke an die Erfinder des WWW, das hilft meiner Recherche-Leidenschaft enorm.

Ich erinnere mich noch genau an einen Blogeintrag, in dem es hieß, das gefährlichste in Costa Rica ist die Sonne. Ich denke, ich weiß jetzt, was damit gemeint war. Es ist einfach unglaublich heiß und die Sonne knallt ordentlich. Gegen Sonnenbrand kann man sich schützen, das ist kein Problem, aber ich hab die Hitze an sich total unterschätzt. Auf unserer Tour durch den National Park Manuel Antonio, hab ich geschwitzt wie noch nie zuvor. So viel kann man gar nicht trinken. Und als wir von Playa Hermosa nach Dominical umgezogen sind und zur Überbrückung noch eine Weile unter einem Sonnendach /-Segel verbrachten, war es wieder unglaublich heiß, trotz Schatten. Die Rechnung dafür hab ich dann am Abend getragen. Die Hitze hat mir so zugesetzt, dass mir richtig elend war.

Ich dachte, ich hätte genug getrunken und dann war ich noch nicht mal in der prallen Sonne und trotzdem hat mich das so „erschlagen“. Da versteht man durchaus, warum hier alles etwas gemütlicher zugeht. Passt wohl nicht ganz zu meinem sonstigen Tempo oder Lebensrhythmus 😉 aber ich versuche mich anzupassen. In diesem Sinne: Pura Vida

Parque Nacional Marino Ballena

Dieser Nationalpark wurde uns von vielen empfohlen. Laut Reiseführer ist er auch nicht so überfüllt wie andere. Die Kommentare auf Google und TripAdvisor sind wiederum durchwachsen. Jedoch scheint die Mehrzahl begeistert. So machen wir uns mit etwas gemischten Gefühlen auf den Weg. Die Kameras lassen wir in der Unterkunft, da wir einiges von Überfällen gelesen hatten. Teilweise echte Horror-Stories mit Macheten und maskierte Männer, die aus dem Gebüsch über einen herfallen. Das gute alte Internet – Fluch und Segen zugleich.

Im Nachhinein hätten wir die Kamera locker mitnehmen können, denn es wimmelte so sehr von Touristen, dass die Wahrscheinlichkeit auf einen Überfall wohl sehr gering ist. Ob es uns gefallen hat? Ehrlich gesagt, nicht so wirklich, solche Orte verlieren leider ihre Schönheit oder das besondere, wenn man sie mit 100 anderen teilt. Wir sind uns jedoch relativ sicher, dass wir einfach nur zur falschen Zeit hier waren. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist halt absolute Hochsaison. Vermutlich schaut es in ein paar Wochen schon wieder ganz anders aus. Schade drum.

Wenn man sich auf den Weg macht:

  • Flip Flops reichen als Schuhwerk vollkommen aus, denn der Weg durch den Park ist so kurz, dass man sofort am Strand ist
  • Unbedingt bei Low Tide gehen, ansonsten kann man nicht auf das Riff in Form einer Walfisch-Flosse laufen. Haben wir übrigens gemacht. Leider gibt es auch hier eine Schattenseite. Auf dem Riff siedeln sich kleine Muscheln an, die man mit jedem Schritt knackend kaputt tritt. Nach ein paar Metern kamen wir uns so blöd vor, dass wir den Lebensraum in einem geschützten Nationalpark kaputt treten, dass wir wieder umgedreht sind.
  • Kostenpunkt: 6 US-DOLLAR pro Person + 2000 Colones Parkplatz Gebühr

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