Mahia Peninsula

Nachdem wir Waimārama verlassen hatten, machen wir noch einen Abstecher nach Napier. Dort wollen wir in einen Surfshop und einen Supermarkt um uns für die kommenden Tage einzudecken. Ansonsten sind wir immer noch hin- und hergerissen, ob wir in der Hawke’s Bay noch einen weiteren Stopp einbauen sollen oder direkt durchfahren bis zur Mahia Peninsula. Wieder einmal studieren wir intensiv die Vorhersage, sowohl für das Wetter wie auch für die Wellen. Naja, hängt ja auch meist eng zusammen. Ach so und die Campingplatz-Situation müssen wir auch beachten. In Napier ist zum Beispiel schon alles ausgebucht. Das hätten wir nicht gedacht, weil es für uns nicht wie der typische Urlaubsort wirkt. Nachdem all diese Faktoren gecheckt wurden, holen wir uns noch einen Flat White für unterwegs und machen uns dann auf den Weg nach Mahia, das nochmal gute 3 Stunden Autofahrt entfernt liegt. Ich buche zur Sicherheit online einen Stellplatz. 

Obwohl wir noch innerhalb der offiziellen Öffnungszeiten ankommen, ist die Rezeption nicht mehr besetzt. Von den meisten Campingplätzen bekommt man in solchen Fällen vorher eine Email mit Instruktionen. In diesem Fall finden wir nur einen Zettel mit einer Telefonnummer, die man anrufen soll. Anrufen wollen wir jedoch nicht, da wir keine neuseeländische SIM Karte haben und mit der Deutschen würde es richtig teuer werden. Ich schreib noch eine email, aber nach einer guten halben Stunde warten, wird es uns zu blöd und wir suchen uns einfach selbst einen Platz aus. Schließlich haben wir ja bezahlt und es sind ein paar Stellplätze frei. Der Campingplatz ist ganz in Ordnung, aber leider für das was man bekommt schon relativ teuer. Zu dieser Zeit waren wir noch andere Preise gewöhnt, daher hat es etwas geschmerzt 70 NZD (ca. 38 EUR) auszugeben. Später müssen wir jedoch feststellen, dass die Hochsaison auf der Nordinsel noch ganz andere Preise bereithält. 

Die Rezeption, die auch gleichzeitig ein Café ist

Nachdem wir uns eingerichtet und gegessen haben, gehen wir zum Sonnenuntergang noch etwas an den Strand. Die Mahia Peninsula ist typisch neuseeländisch ein „Natur pur“ Erlebnis. Wir finden eine tolle Abendstimmung vor. Ein paar Familien machen ein Lagerfeuer am Strand. Andere sitzen (warum auch immer) um einen Weihnachtsbaum. Es ist ein warmer Abend und wir genießen das entspannte Leben am Meer mitten in der Natur.

Auch bei unseren vergangenen Roadtrips durch Neuseeland haben wir stets einen Stopp auf der Mahia Peninsula eingelegt. Für einen Surf hat es leider jedoch nie die richtigen Wellen gegeben. Auch dieses Mal schaut es nicht besonders gut aus. In der Bucht brechen die meisten Wellen „close-out“ und damit nicht wirklich gut surfbar. Wir checken beide Enden der Bucht und auch die Mitte, aber finden nichts, was man gut surfen könnte. Da der Campingplatz auch noch so teuer war, hoffen wir auf mehr Glück in Gisborne und treten die Weiterreise an. 

Direkt auf dem Weg nach Gisborne und um die Ecke von der Bucht in Mahia liegt der Blacks Beach. Hier machen wir noch einen kurzen Halt. Man kann oben von der Klippe auf den Surfspot schauen. Wir parken neben einem Wohnmobil von einem etwas älteren Ehepaar. Der Mann macht sich gerade bereit zum Surfen und quatscht Rainer an. Ich denke, man sieht meist schon an den Blicken, wer einfach nur so von der Klippe schaut und wer nach einem Surf Ausschau hält. Wir überlegen kurz, aber für mich schaut es nicht so einladend aus und wir wollten ja im besten Falle heute noch in Gisborne surfen. Daher drängt auch die Zeit etwas. Der Mann meinte noch, dass er gestern schon hier war, aber nicht viel rausholen konnte. Er klopft auf seinen Bauch und sagt, dass er aktuell erst mal wieder fit werden muss. Zu viel gegessen und zu wenig Sport, daher ist es ihm gerade egal, ob er Wellen bekommt oder nicht. Er will erst mal wieder Fitness und Paddel-Power. Kann ich verstehen, aber wir wollen aktuell lieber Wellen. 😉 So verabschieden wir uns und wünschen einen guten Surf. 

Gisborne 

Als wir in Gisborne ankommen, finden wir leider erst mal nicht die erhofften Wellen. In solchen Momenten fragt man sich, ob man nicht doch lieber in die nicht so ansprechenden Wellen in Mahia hätte reinspringen sollen. Manchmal fühlt sich die Wellensuche an wie ein Glücksspiel und heute hatten wir leider Pech. Nachdem wir einige Strände gecheckt haben, checken wir für zunächst mal zwei Nächte auf dem Campingplatz ein und wollen dann weiterschauen. In letzter Zeit passiert es immer häufiger, dass ich nachts aufwache und nicht weiß, wo ich bin. Seit drei Monaten sind wir jetzt mit einem Campervan unterwegs und waren bisher nie länger als vier Nächte an einem Ort. Ich verspüre daher immer öfter das Bedürfnis einfach mal länger an einem Ort zu bleiben. Doch auch in Gisborne will der Funke nicht so richtig überspringen. Der Campingplatz liegt zwar in der Nähe vom Strand, aber auch etwas städtischer und um uns herum sind lauter Familien, die hier gerade ihren Jahresurlaub verbringen. Wir fühlen uns mehr wie im Ferienlager als auf Reisen. Immerhin finden wir am nächsten Tag noch ein paar Wellen. Keine besonders hohe Qualität, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. 

Da wieder einmal ordentlich Wind vorhergesagt ist, brechen wir auch hier unsere Zelte nach zwei Nächten wieder ab und sind „on the road again“. Passend dazu schmeißen wir die Spotify Roadtrip Playlist an, die auch direkt den Song „on the road again“ von Willie Nelson zum besten gibt. Next Stop – “Ohope” Beach … das macht Hoffnung 😉

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