Tip Top Topper 

Von Ashburton aus fahren wir weiter Richtung Norden. In Christchurch machen wir dieses Mal nur einen sehr kurzen Zwischenstopp, aber dafür einen essenziellen für die weitere Reise. Ich hatte mich ja schon über den Zustand des Campervans ausgelassen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass auch die Polster, welche die Sitzecke aber auch das Bett bilden, etwas durchgelegen sind. Also so durchgelegen, dass man eher das Gefühl hat, man schläft auf dem darunter liegenden Holz. Es dauerte nicht lange und ich hatte jeden Morgen Schmerzen im Rücken. Dank meiner lieben Freundin Regina war eine Lösung schnell gefunden. Sie hatte nämlich schon mit ähnlichen Problemchen zu kämpfen und kam auf die geniale Idee sich einen Topper zu kaufen. Immerhin muss oder darf ich noch eine Weile auf dieser Pritsche schlafen, daher ist “durchhalten” keine Option.

Kurz recherchiert, wo man so ein Teil relativ kostengünstig erwerben kann und einen Laden in Christchurch gefunden. Dazu hatte ich noch mega Glück, dass gerade “Boxing Day” (oder eher Woche) ist, da war alles super reduziert. Ein hervorragender Deal. Am Ende hab ich das gute Teil dann in einem OP Shop gespendet. Es hat mir wirklich die Neuseeland Reise gerettet.  

(Ein OP Shop oder Opportunity Shop sind Second Hand Läden, die es in Neuseeland in so ziemlich jedem Ort gibt.) 

Komfortfreude oder Komvorfreude?

Ansonsten haben wir uns mit dem Van angefreundet, aber wir merken auch, dass wir uns früher oder später wieder auf mehr Komfort freuen werden. Ganz vorne weg natürlich das bereits erwähnte Bett und das Bad, vor allem die Toilette. Eigentlich wäre es gar nicht so schlimm Gemeinschafts- bzw. öffentliche Toiletten zu benutzen, aber manche wissen einfach nicht, wie man eine Toilette “ordentlich” hinterlässt. Also das werde ich definitiv nicht vermissen. 

Außerdem stoßen wir uns immer wieder den Kopf, das Knie oder sonst was im Van an. Ist halt auch nicht mehr so geräumig wie der Van in Australien, was 50cm und ein schlauer Ausbau so ausmachen können. 

Zwischenstopp in Cheviot und an der Gore Bay

Nach dem kleinen Shopping Ausflug verlassen wir Christchurch auch relativ schnell wieder und schaffen es noch bis nach Cheviot. Hier finden wir einen kleinen entspannten Campingplatz, wo zum Glück auch noch was frei ist. Ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Wochen, wo hier in Neuseeland Aotearoa Hochsaison ist. 

Es ist nicht sonderlich warm, aber dafür sonnig. Während wir die Gelegenheit nutzen und unsere Wäsche machen, wollen die Kinder hier trotz der nicht so hohen Temperaturen in den Pool. Da zieht man sich halt eben mal einen Neoprenanzug an und geht im Swimmingpool baden. Irgendwie ist mir das ins Auge gesprungen, weil ich dachte, sowas gibt es bei uns nicht. Wenn es nicht warm genug ist, dann geht man bzw. die Kinder halt nicht baden. Auf der anderen Seite werden vermutlich auch die wenigsten Kinder in Deutschland einen Neoprenanzug besitzen, was hier mit Sicherheit anders ist, daher macht es auch wieder Sinn. Wie auch immer, das Bild ist bei mir hängen geblieben. Schön pragmatisch und sich nicht vom Wetter aufhalten lassen. Find ich gut.

Die mini kleine Hoffnung in der Gore Bay nochmal zu Surfen war schnell verflogen.

Kaikoura

Am nächsten Tag fahren wir das restliche Stück bis nach Kaikoura. Hier wollen wir nochmal 2-3 Nächte bleiben. In Kaikoura haben wir uns tatsächlich ein bisschen verliebt, auch wenn die Sache mit dem Surfen hier eher eine Herausforderung ist oder zumindest viel Überwindung kostet. Mehr dazu in diesem Beitrag.

Dennoch schafft Rainer es mich davon zu überzeugen, dass ich es auch mal probiere. Meine Wohlfühlgrenze ist jedoch sehr schnell überschritten und ich bin wieder an Land. 

Rainer hat aber noch ein paar Wellen abgegriffen:

Nachdem sämtliche Campingplätze ausgebucht waren, finden wir doch noch einen Stellplatz bei einem Irish Pub. Das klingt erst mal komisch, war aber richtig gut. Die haben ein relativ großes Grundstück und ein Teil davon stellen sie “self contained” Campern zu einem wirklich guten Preis zur Verfügung. Es gab sogar warme Duschen und Strom. Also ein echter Glücksgriff. 

Obwohl wir den Stellplatz ganz kultig finden und uns Kaikoura gut gefällt, fahren wir nach 2 Nächten weiter, denn wir wollen am 1. Januar die Fähre nach Wellington nehmen. 

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