Eigentlich wollten wir erst gar nicht nach Noosa. Von unserem ersten Roadtrip in Australien, vor gut 13 Jahren, hatten wir keine besonders guten Erinnerungen. Es hat geregnet. Es war mega voll und die Stadt irgendwie beengend. Damals sind wir ziemlich schnell wieder abgehauen und haben fairerweise dem Ort keine echte Chance gegeben. 

Dieses Mal wollen wir es anders angehen. Wir buchen direkt 3 Nächte auf einem Campingplatz. Die Wellenvorhersage ist auch ganz ok. Außerdem müssen wir dringend Wäsche waschen. Und das Wetter ist auch hervorragend. 

Aufgrund der Verspätung bei der Campervan Abholung kommen wir erst gegen Abend an und schaffen es nicht mehr zu surfen. LEIDER, denn die Wellen schauen wirklich sehr einladend aus. 

Am nächsten Morgen stellen wir uns den Wecker und sind früh auf den Beinen, um uns noch vor dem Frühstück in die Wellen zu stürzen. Außerdem hoffen wir auf weniger Betrieb im Line-Up. In Portugal funktioniert das eigentlich immer ganz gut, weil die wenigsten früh aus den Löchern kriechen und erst so ab 10 oder 11 Uhr am Strand sind. Jetzt sind wir schon um halb 7 unterwegs und die Straßen sind so belebt wie mittags um drei in München. Jogger, Familien, Radfahrer, Gassi-Geher, … alles tummelt sich schon auf den Straßen. Hier ist nichts von einem verschlafenen Morgen zu merken. In Deutschland würde ich nur im absoluten Notfall auf die Idee kommen um 6 Uhr aufzustehen. Hier scheint das normal und wir schwimmen eher mit dem Strom anstatt dagegen. 

Nach einer stressvollen Parkplatzsuche springen wir endlich in die Wellen. Einen Parkplatz zu finden ist mit dem Riesencamper nicht so einfach, außer man ist auf abgelegenen Straßen unterwegs. Wie zu erwarten, war es dann im Wasser auch schon recht voll, aber ich hab immerhin eine grüne Welle abgefischt. Der Rest waren eher Verzweiflungstaten. Und ach ja, einmal hätte ich fast eine Bodyboarderin mit meinem Brett abgeschossen. Am Ende ist nix passiert, aber sie war sichtlich „not amused“ von meiner Aktion. Natürlich hab ich mich entschuldigt, hat aber die Situation nur so halb geklärt. 

Am zweiten Tag lief es schon deutlich besser. Ich hatte ein paar mehr Wellen und sogar eine meiner besten abgefischt. Der Fish hat richtig schön Speed bekommen. So macht es Spaß. Und zum Glück keine weiteren Zwischenfälle. 

Am Nachmittag haben wir es nochmal probiert, aber kann man mit „war nix“ zusammenfassen. Zu viel Wind und die Wellen haben nur rumgeschwabbelt. 

Ansonsten haben wir noch ein tolles Café entdeckt. Der Kaffee war super lecker und man konnte dort auch gemahlene Bohnen für unseren Coffee Maker kaufen. 

Leider haben wir den Farmers Market verpasst. Ich hatte ja die Vorstellung, dass wir die ganze Zeit unser Obst und Gemüse nur auf Farmers Markets einkaufen. Dieser Plan ist bisher nicht so ganz aufgegangen. 

Ansonsten sind wir dann trotz der bisher guten Wellen weitergezogen, weil die Vorhersage für die kommenden Tage nicht mehr gut war und weil die kleine Küstenstadt von einem Triathlon Event belagert werden wird. Einige Parkplätze und Straßen waren bereits schon gesperrt und im Laufe der Woche wären es noch mehr geworden. 

In dem Moment hat es sich komplett richtig angefühlt weiterzuziehen. Rückblickend wären wir gerne länger geblieben, aber das weiß man halt immer erst hinterher. Hätte aber an dem Triathlon Event ohnehin nichts geändert. Daher passt das schon alles so. 🙂

An unserem besagten letzten Morgen in Noosa waren die Wellen nicht surfbar. Rainer hat es trotzdem probiert, weil er es irgendwie nicht wahrhaben wollte. Ging aber wirklich nix. Dann haben wir immerhin noch ein paar Bilder gemacht:

Da wir mal wieder ohne Frühstück losgezogen sind, mussten wir jetzt irgendwo einen Platz finden, wo wir uns was zu Essen machen können. Klingt erst mal nicht besonders schwierig, aber hat sich dann doch als eine kleine Herausforderung entpuppt, weil wir plötzlich in Wohngebieten gelandet sind. Oder ein paar der angesteuerten Parkplätze einfach zu eng waren für unser Gefährt. Ein anderes Mal standen wir so schräg, dass wir uns keinen Kaffee hätten kochen können. Und Frühstück ohne Kaffee geht nicht. 

Gerade als wir beide nah dran waren „hangry“ zu werden, haben wir doch noch einen guten Stellplatz gefunden… sogar mit Weihnachtsbaum 😀 

Noosa hat uns dieses Mal – nach einer kleinen Eingewöhnung, weil es immer noch eng und stressig ist – richtig gut gefallen. Das einzige, was etwas unheimlich war, war die Nähe zu den Waldbränden. Vielleicht war es auch gar nicht so nah, aber wenn man die Situation nicht kennt und auch nicht einschätzen kann, fühlt es sich bedrohlich an. Einmal bin ich nachts aufgewacht und es hat extrem nach Rauch gerochen. Wahrscheinlich stand der Wind einfach schlecht oder irgendwas anderes hat es dorthin getragen. Aber wir haben es uns definitiv nicht eingebildet, denn am nächsten Morgen als wir Früh zum Strand zum Surfen gefahren sind, hat es immer noch so gerochen. Außerdem hat es eine Frau, mit der wir auf dem Parkplatz ein bisschen Smalltalk geführt haben, bestätigt bzw. sie hat sich auch gewundert. Allerdings meinte sie auch, dass die Feuer noch weit genug weg wären. Dennoch unheimlich. Ich hab regelmäßig die „Fire Warning Website“ von Queensland gecheckt. 

Sunshine Coast

Wir bleiben nur einen Tag an der Sunshine Coast. Ok, offiziell zählt Noosa auch zur Sunshine Coast, aber es ist das ganz nördliche Ende. Ich meine die eher städtischen Hotspots kurz vor Brisbane. Letztes Mal waren wir ein paar Tage hier, weil es uns so gut gefallen hat. Dieses Mal sind wir nur eine Nacht geblieben und dann direkt an die Gold Coast abgedampft. 

Aber eins nach dem anderen. 

Wir steuern so ziemlich alle Plätze an, die wir auch bei unserem letzten Trip besucht hatten und noch ein paar andere. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass wir es vor allem auf Wellen abgesehen haben. 

Leider zieht ein Sturm durch und macht alle Wellen kaputt. Wir finden nicht einen Surfspot, wo wir ins Wasser gehen können oder wollen. In Currimundi gehen wir dann stattdessen baden. Vor 13 Jahren haben wir hier noch am Strand wild campen können und Rainer hat mich früh morgens geweckt, weil er gehört hat wie andere ihre Bretter wachsen. 

Currimundi

Etwas enttäuscht ziehen wir weiter und übernachten in Caloundra. Auch hier müssen wir jetzt für die Übernachtung bezahlen. Wild campen – vor allem in eher städtischen Gebieten – wird nicht mehr gern gesehen. Ein paar Locals meinten, es wäre vor allem mit der Pandemie strenger geworden, bzw. hat es sich da verändert. 

Wir schauen uns am Abend noch ein bisschen die Gegend rund um den Campingplatz an, und gehen dann früh ins Bett. 

Am nächsten Morgen probieren wir nochmal unser Glück am Dicky und Moffat Beach. Dieses Mal haben wir allerdings erst noch gefrühstückt. Den Fehler machen wir so schnell nicht wieder. Am Ende müssen wir aber auch hier feststellen, dass nichts für uns dabei ist. Immerhin machen wir noch ein paar Bilder und entdecken ein bisschen städtisches Wildlife. 

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