Unser nächstes richtiges Ziel ist Raymond Island. Da wollen wir endlich Koalas in freier Wildbahn sehen. Doch zwischen Eden und Raymond Island liegen fast 300 km. Auf einer deutschen Autobahn evtl. kein Problem, aber mit einem Campervan in Australien dauert das schon eine Weile. Außerdem langweilt uns Autofahren ziemlich schnell. Genau aus diesem Grund legen wir unterwegs ein paar Zwischenstopps ein… natürlich bevorzugt an der Küste. 

Wir finden Cape Conran auf Google Maps und es macht einen ganz interessanten Eindruck. Oder anders gesagt, schaut aus wie ein geeigneter Zwischenstopp, um frische Luft zu schnappen und ein paar Bildchen zu machen. Gesagt getan. Wir verlassen den Highway und fahren raus ans Cape. Landschaftlich mal wieder ein Traum und die Tierwelt hat uns auch mal wieder entlohnt für den kleinen Umweg. Wir laufen auf einen Steg raus und entdecken Rochen im Wasser unter uns. Mega gut, so große hab ich zuvor noch nicht gesehen. 

Nach einer kleinen Stärkung düsen wir weiter. Weit kommen wir allerdings nicht, denn kurz nach Orbost, taucht plötzlich die Polizei auf. Blaulicht an. Wechselt die Straßenseite und rast hinter uns her. Es war ein bisschen wie in einem amerikanischen Film. Rainer hat wohl den Bleifuss nicht schnell genug vom Gas genommen als wir in die 80er Zone eingebogen sind. Und schwups wurden wir erwischt. Das Gespräch war fast ein bisschen lustig, denn Rainer beteuert, dass er normalerweise ein echt langsamer Autofahrer ist und er eigentlich auch schon auf die Bremse gedrückt hatte. Woraufhin der Polizist meinte „Aha. What‘s wrong with your car?“ Eine durchaus berechtigte Frage. 😂 Natürlich nichts. Am Ende kommen wir mit einer Verwarnung davon. Wir waren aber auch nur ein bisschen zu schnell. Der Polizist blieb die ganze Zeit ernst, aber irgendwie war er nett. Ich glaub, er hat sich innerlich über uns schlapp gelacht. Als er Rainers Führerschein anschaute, meinte er, dass er ja noch sehr jung wäre. Tja, in Deutschland ist man halt auf dem Führerschein-Foto immer 18 … auch noch ein paar Jährchen später 😀 

Dann meint er noch, dass er auch schon in München war. Natürlich zum „Beerfest“ und dass wir da aber wohl noch nicht geboren waren. Dann dürfen wir weiterfahren. Ich glaube, wir hatten einen Touristenbonus. 

Übernachtet haben wir dann bei „Lakes Entrance“. Ein kleiner abgefahrener Campingplatz, aber die Besitzer waren mega nett. Außerdem war die Lage gut, um am nächsten Tag die restlichen Kilometer nach Raymond Island zu fahren. 

Am Abend sind wir noch ein bisschen auf der Halbinsel rumgelaufen und haben Pelikane, Schwarze Schwäne und Krabben beobachtet. Immerhin war noch ein bisschen Wildlife geboten. Wobei Rochen gab es ja an dem Tag auch schon. Volle australische Wildlife Show mal wieder. 

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